Zusammenfassung
Das Idiom der „Menschenrechtsprofession“ (Staub-Bernasconi 2007, S. 20) schreibt den Professionellen der Sozialen Arbeit eine besondere Kompetenz, eine Reflexions- und Eingriffskompetenz zu, welche sie ebenso als Teil des wohlfahrtsstaatlich garantierten Handelns wie als Akteure außerhalb des Kanons staatlicher Funktionssysteme als deren kritisch-analytische Wächter markiert. Unter Professionellen sowie – so meine ich beobachten zu können – unter Studierenden der Sozialen Arbeit ist die ‚Menschenrechtsprofession‘ die vielleicht eingängigste und beliebteste Selbstbeschreibung, ein Bekenntnis zum Verständnis der Tätigkeit als eigenwertig und kritisch.
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Kotthaus, J. (2017). Die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession – revisited. In: Braches-Chyrek, R., Sünker, H. (eds) Soziale Arbeit in gesellschaftlichen Konflikten und Kämpfen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10848-9_6
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