Zusammenfassung
Keseys „Anzug aus Strom“, seine zweite Haut aus Elektrizität, bringt die Sache auf den Punkt. Dank LSD löst sich die Grenze des Subjekts, so die weit verbreitete Annahme, tatsächlich und in Wirklichkeit auf und lässt eine Erfahrung zu, die aus dem alten, verbohrten Menschen den neuen Informationsknoten macht, von dem Leary träumt und dem er viel später den Namen Homo sapiens cyberneticus geben wird. Informationsströme fließen und zersetzen den alten Körper: Die Geburt eines neuen Menschen.
Im Maschinenraum der psychedelischen Revolution treibt also ein regelungstechnisches Denken die Bewegung an, das – mit Blick auf Mensch, Welt und Sein – einen radikalen Bruch mit der Gesellschaft imaginiert und zugleich eine Anpassung des Menschen vor Augen hat. An der Oberfläche dominieren Farben, freie Liebe, Natur und Gemeinschaft. Darunter jedoch wirkt ein Diskurs, der die Begriffe (Natur, Liebe, Subjekt oder Gemeinschaft), von einem kybernetischen Sehen getragen, so stark verändert oder umdeutet, dass Ausbruch (oder Umbruch) und Anpassung wechselseitig aufeinander verweisen, vielleicht sogar Hand in Hand gehen können.
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Notes
- 1.
Der Mathematiker Turing hatte 1936 erstmals eine Rechenmaschine auf Grundlage von Lochkarten entworfen und gebaut. Sie liefert das Grundmodell für Computer aller Art.
- 2.
Vgl. Feustel (2013).
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Feustel, R. (2015). Was bleibt. In: "Ein Anzug aus Strom". Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09575-8_6
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