Zusammenfassung
Der Ruf nach „Neuen Vätern“ hallt zeitgleich mit Forderungen nach einem sozialen Wandel im Bereich der Erwerbsarbeit ebenso wie im Bereich der Gestaltung des Privatlebens außerhalb von Erwerbsarbeit. Bei Veränderungen im Erwerbssektor werden stärker Forderungen gestellt, die sich für eine Veränderung (meistens Verbesserung) der Optionen für Frauen einsetzen (z. B. die Flexibilisierung von Arbeitszeiten, mehr Teilzeitarbeitsplätze, Karriereoptionen für Frauen, mehr Frauen in MINT-Berufe). Damit hängen eng Forderungen nach einer besseren „Work-Life-Balance“, einer besseren Organisation(smöglichkeit) des Lebens sowie ein Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen zusammen.
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Die stärkste Verbreitung fand es übrigens in den 1950er und 1960er Jahren.
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Ändern ließe sich diese Entwicklung z. B. durch einen „beschleunigte(n) Strukturwandel (der) interferiert mit Kontinuität sichernden Mechanismen der Kohortenabfolge: schneller Strukturwandel beschleunigt kulturellen Wandel, da eine lebenslange Konstanz von Werten und Einstellungen unwahrscheinlicher wird“ (Huinink et al. 2012, S. 12).
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Onnen, C. (2016). Die Metapher der „Neuen Väter“. Eine Annäherung an widersprüchliche Rollenbilder. In: Junge, M. (eds) Metaphern soziologischer Zeitdiagnosen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07080-9_5
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