Zusammenfassung
Die zentrale Rolle, die sozialstaatliche (gesetzliche) Regelungen für die Gestaltung der sozialen Dienstleistungsproduktion darstellen, kontrastiert (oberflächlich betrachtet) mit Entwicklungen, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem Begriff der Ökonomisierung sozialer Dienste (Buestrich et al. 2008) diskutiert worden sind und in deren Zusammenhang dem Markt oder marktähnlichen Strukturen eine prägende Funktion in der Ausgestaltung sozialer Dienste zugesprochen worden ist. Markt und Wettbewerb gelten dabei als „rationalitätssichernde Koordinationsmodi“, die eine optimale Allokation und Nutzung von Ressourcen ermöglichen (Otto und Schnurr 2000, S. 5). Im Vergleich dazu wird der „Koordinationsmodus Staat“ als ineffizient bzw. als suboptimal betrachtet (Cremer et al. 2013).
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Dahme, HJ., Wohlfahrt, N. (2015). Soziale Dienstleistungspolitik 2: Mehr Wettbewerb, mehr Kundensouveränität, mehr soziales Unternehmertum. In: Soziale Dienstleistungspolitik. Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion, vol 6. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06340-5_8
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