Zusammenfassung
Sozialpolitik ist unabhängig von ihren jeweiligen Formen und nationalstaatlichen Ausprägungen dadurch gekennzeichnet, dass sie auf negative Folgen der Konkurrenzgesellschaft kompensatorisch reagiert. Die Bürgerinnen und Bürger innerhalb kapitalistischer Gesellschaften unterscheiden sich als Privateigentümer sowohl nach der Größe ihres Einkommens als auch nach der Leistung, die sie für ihr Einkommen erbringen. Der (Sozial-)Staat macht in seiner Sozialpolitik diese gesellschaftlichen Unterschiede zur positiven Grundlage seines Handelns und sorgt auf diese Art und Weise für die Aufrechterhaltung der Eigentumsordnung. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist Sozialpolitik in ihrer Gesamtheit – von der Arbeitslosenversicherung bis hin zur Fürsorge als besonderem Umgang mit von abhängiger Arbeit bestimmter Subjektivität in der Gesellschaft – ein Instrument zur Kompensation von Notlagen, die aus den Zwängen und Folgewirkungen der Konkurrenz entstehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Dahme, H.-J. und N. Wohlfahrt (2002). Aktivierender Staat. Ein neues sozialpolitisches Leitbild und seine Auswirkungen auf die soziale Arbeit. neue praxis 32: 10–32.
Dahme, H.-J. und N. Wohlfahrt (2012). Produktionsbedingungen Sozialer Arbeit in Europa. Baltmannsweiler: Schneider.
Esping-Andersen, G. (1990). The Three Worlds of Welfare Capitalism. Cambridge: Princeton University Press.
Gebhardt, T. (1998). Arbeit gegen Armut. Die Reform der Sozialhilfe in den USA. Opladen: Westdeutscher.
King, D. (1995). Actively Seeking Work? The Politics of Unemployment and Welfare Policy in the United States and Great Britain. Chicago: University of Chicago Press.
Marx., K. (1844). Kritische Randglossen zu dem Artikel „Der König von Preußen und die Sozialreform. Von einem Preußen. In Marx Engels Werke (MEW) Bd. 1, S. 392–409.
Mead, L. M. (1986). Beyond Entitlement. The Social Obligations of Citizenship. New York: Free Press.
Miegel, M. (2002). Die deformierte Gesellschaft. Wie die Deutschen ihre Wirklichkeit verdrängen. Berlin: Propyläen.
Murray, Ch. (1984). Losing Ground. American Social Policy 1950-1980. New York: Basic Books.
Offe C. (1973). Strukturprobleme des kapitalistischen Staates. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Peck, J. (1999). „Help and hassle“. Mittel, Motive und Methoden lokaler Workfare-Strategien. In Jobwunder USA – Modell für Deutschland? hrsg. Lang, S., M. Mayer, und Ch. Scherrer, 192-209. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Peck, J. (2001). Workfare States. New York: Guilford Press.
Spindler, H. (2014). Warum ist eigentlich die Zuwanderung direkt in ein soziales Fürsorgesystem in Europa und in Deutschland so unklar und missverständlich geregelt? http://www.nachdenkseiten.de/?p=21813. Zugegriffen: 20.3.2014.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Dahme, HJ., Wohlfahrt, N. (2015). Sozialstaat und soziale Dienste. In: Soziale Dienstleistungspolitik. Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion, vol 6. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06340-5_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-06340-5_1
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-06339-9
Online ISBN: 978-3-658-06340-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)