Zusammenfassung
In Ihrem Beitrag „Wir können nicht nicht auf Twitter sein.“ stellt Tanja Carstensen die Anforderungen an Subjekte in Internetberufen zwischen Arbeit, Öffentlichkeit, technischem Wandel und Lernen vor. Dabei geht um die Ergebnisse des Teilprojekts „Webbasierte Erwerbsarbeit“, eines Verbundprojekts zur „Subjektkonstruktionen und digitale Kultur“, dessen Dokumentation gerade im transcript-Verlag als „Digitale Subjekte“ (hrsg. von T. Carstensen, C. Schachtner, H. Schelhowe, R. Beer) erschienen ist. Auf der Grundlage von Interviews mit jungen Menschen, die in Internet-zentrierten Branchen wie Social-Media-Beratung, Webdesign, Online-Journalismus, Software-Entwicklung u. ä. arbeiten, zeigt sich, dass Subjekte gegenwärtig mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sind. Dies sind 1. die Entgrenzung von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen, 2. die Grenzverschiebungen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre, 3. der Umgang mit dem permanenten technologischen Wandel und 4. neuartige Anforderungen und Ansprüche an Lernen und Bildung. Diese Herausforderungen werden zunächst beschrieben; anschließend wird eine Typologie unterschiedlicher Umgangsweisen vorgestellt. In der Diskussion der Ergebnisse sollen die Herausforderungen an Lernen und Bildung im Mittelpunkt stehen.
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Carstensen, T. (2015). „Wir können nicht nicht auf Twitter sein.“. In: Jörissen, B., Meyer, T. (eds) Subjekt Medium Bildung. Medienbildung und Gesellschaft, vol 28. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06171-5_13
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