Zusammenfassung
Antisemitische Stereotype sind heute in allen politischen und gesellschaftlichen Kreisen virulent, sie sind in hohem Maße integrativer Bestandteil rechtsextremer Ideologie, finden sich im globalisierungskritischen und im linken Umfeld und sind auch in der Mitte der Gesellschaft längst kein Tabu mehr. Seit Beginn der Zweiten Intifada im Herbst 2000, als sich erneut zeigte, welchen Mobilisierungseffekt die Radikalisierung des Nahostkonflikts auf antisemitische Einstellungen und Aktionen hat, ist offensichtlich, dass antisemitische Stereotype und Propaganda aus der arabischen Welt, aus Nord-Afrika oder der Türkei in verschiedenen europäischen Ländern auch unter Migranten und deren Nachkommen virulent sind. Solche Vorurteile beschränken sich allerdings nicht alleine auf Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund, sie sind nicht minder in der Mehrheitsgesellschaft verbreitet und lassen sich auch unter jenen Teilen der Bevölkerung feststellen, die einen polnischen oder russlanddeutschen Hintergrund haben bzw. aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zugewandert sind.
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Wetzel, J. (2014). Einleitung. In: Moderner Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04274-5_1
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