Zusammenfassung
Die Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften des westlichen Typs befinden sich im Übergang vom fordistischen Erwerbs- und Wohlfahrtsregime zu einem noch unklar sich abzeichnenden Postfordismus. Dauerhafte Konturen und Charakteristika des neuen Regulationsregimes sind noch schwer zu bestimmen, aufb rechende Widersprüche der alten Ordnung drängen zu politischer Gestaltung. Zur Bestimmung der gegenwärtigen Verfasstheit von Gesellschaften im Übergang diagnostizieren regulationstheoretische Ansätze daher einen dynamischen Krisenzusammenhang, der das Gesamtgesellschaftliche mit allen seinen Teilbereichen von Ökonomie über Familie und Staat bis zur Ökologie umfasst. Ihnen gemeinsam ist der Befund, dass die notwendigen Voraussetzungen für die Art und Weise, wie wir gewohnt sind zu leben und zu arbeiten, dramatisch abhanden kommen.
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Heilmann, A. (2015). Männlichkeit im Reproduktionsdilemma?. In: Heilmann, A., Jähnert, G., Schnicke, F., Schönwetter, C., Vollhardt, M. (eds) Männlichkeit und Reproduktion. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03984-4_6
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