Zusammenfassung
Am Beispiel der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 wird gezeigt, dass die Arbeit der Organisatoren derartiger Mega-Events keineswegs auf die Bewältigung von technischen, logistischen und künstlerischen Aufgaben reduziert werden kann. Von kaum zu überschätzender Bedeutung für den „Erfolg“ eines ganzjährigen Events wie der Kulturhauptstadt ist vielmehr die dauerhafte Bewältigung des Problems der Weckung öffentlicher Aufmerksamkeit. Die mediale Sichtbarmachung, Integration und Verklärung der diversen Kulturhauptstadt-Veranstaltungen erweist sich dergestalt als der eigentliche Kern des Organisationshandelns.
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Im Wortlaut hieß es in der „Erklärung der RUHR.2010 zur Loveparade“, die über die Homepage sowie die Presse veröffentlicht wurde: „Die Loveparade trägt das Logo der Kulturhauptstadt. Veranstaltet wurde sie allerdings in Verantwortung der Lopavent in Duisburg. Schon 2007 und 2008 hat diese große Open-Air-Musikparty mehrere hunderttausend Besucher nach Essen und Dortmund gezogen. RUHR.2010 will zeigen, dass die Metropole Ruhr gerade auch für junge Menschen attraktiv ist und hat daher die Loveparade ideell unterstützt.“
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Betz, G. (2014). „Auf die Erzählung kommt es an…“. In: Grenz, T., Möll, G. (eds) Unter Mediatisierungsdruck. Medien • Kultur • Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03664-5_3
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