Zusammenfassung
Die Gesellschaft besitzt eine „Raum“-Wirklichkeit und diese ist medial konstituiert. Obwohl diese Aussage eine jüngst auch wieder deutlich höhere humanwissenschaftliche Akzeptanz für sich beanspruchen kann, ist damit noch nicht sehr viel gesagt. Denn über die Einsicht hinaus, dass räumliche und mediale Aspekte in der sozialen wie psychischen Sinnproduktion eine besondere Relevanz haben, bleiben die Sachverhalte und Begriffsfindungen in diesem Feld angesichts der großen Vielfalt verschiedener Erklärungsansätze erst einmal weitgehend offen (vgl. Wirths 2003). Der vorliegende Beitrag entwickelt daher einen Vorschlag, das Verhältnis von Medien und Raum zu ordnen. Im Anschluss an differenztheoretische Überlegungen der systemtheoretischen Literatur wird dieser Vorschlag in zwei Schritten dargelegt.
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Mohring, K. (2015). Der sichtbare und unsichtbare Raum der Massenmedien. In: Goeke, P., Lippuner, R., Wirths, J. (eds) Konstruktion und Kontrolle. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03644-7_4
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