Zusammenfassung
Die systematische wissenschaftliche Thematisierung der gesellschaftlichen Tatsache Migration stellt im deutschsprachigen Raum eine eher junge Erscheinung dar. Die allmähliche Ausdifferenzierung einer eigenständigen Migrationsforschung hat sich im Wesentlichen in den letzten 25 Jahren ereignet. Der Beginn der Migrationsforschung im deutschsprachigen Bereich ist hierbei mit der sogenannten Gastarbeiteranwerbung und der damit verbundenen Einwanderung sowie den diese Phänomene umkleidenden gesellschaftlichen Diskursen verbunden. Allerdings existiert Migration verstanden als individuell und sozial relevante Wanderungsbewegungen im geographisch-sozialen Raum bereits seit Jahrtausenden. Auch die internationale wissenschaftliche Erforschung von Migration schaut mittlerweile auf eine fast 200-jährige Geschichte zurück, denn schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts analysierten staats- und wirtschaftswissenschaftliche Statistiker die Wanderungsbewegungen in verschiedenen Arbeitsmarktregionen, vornehmlich in Europa, später dann auch in den USA.
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Notes
- 1.
Erst kürzlich hat die Sektion Migrationssoziologie und ethnische Minderheiten der Deutschen Gesellschaft für Soziologie auf ihrer Herbsttagung 2013 in Hamburg darüber diskutiert, inwiefern es Aufgabe engagierter Migrationsforschung sein sollte, sich in die gesellschaftliche Diskussion zu Migration z. B. in Form von Politikberatung einzumischen. Vgl. hierzu auch den Tagungsbericht von Annette Treibel und Norbert Cyrus: http://www.soziologie.de/de/nc/aktuell/meldungen-archiv/aktuelles-singleview/archive/2014/05/12/article/artikel-migrationsforschung-als-oeffentliche-soziologie-von-annette-treibel-und-norbert-cyrus-onl.html. Zugegriffen: 1. September 2014.
- 2.
Dirk Kaesler stellt sich als Herausgeber soziologischer Lehrbücher regelmäßig die Frage, welchen Stellenwert die Klassikergeschichte für das eigene Fach besitzt. Vgl. Hierzu auch: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16957. Zugegriffen: 14. September 2014.
Literatur
Bommes, M. (2011). Nationale Paradigmen der Migrationsforschung. In M. Bommes (Hrsg.), Migration und Migrationsforschung in modernen Gesellschaften. Eine Aufsatzsammlung (S. 15–52). Themenheft 38. IMIS-Beiträge, Hrsg. vom Vorstand des IMIS. Osnabrück. http://www.imis.uni-osnabrueck.de/fileadmin/4_Publikationen/PDFs/imis38.pdf. Zugegriffen: 1. Sept. 2014.
Hahn, S. (2012). Historische Migrationsforschung. Frankfurt a. M.: Campus.
Mecheril, P., Thomas-Olalde, O., Melter, C., Arens, S., & Romaner, E. (2013). Migrationsforschung als Kritik? Erkundungen eines epistemischen Anliegens in 57 Schritten. In P. Mecheril, O. Thomas-Olalde, C. Melter, S. Arens, & E. Romaner (Hrsg.), Migrationsforschung als Kritik? Konturen einer Forschungsperspektive (S. 7–55). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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Reuter, J., Mecheril, P. (2015). Einleitung. In: Reuter, J., Mecheril, P. (eds) Schlüsselwerke der Migrationsforschung. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02116-0_1
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