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Gesellschaftlicher Wandel – Leben in der Postmoderne

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Handbuch Freizeitsoziologie

Zusammenfassung

Arbeitsgesellschaft, Risikogesellschaft, Erlebnisgesellschaft, Freizeitgesellschaft Konkurrenzgesellschaft, Netzwerkgesellschaft und eine Reihe anderer Bezeichnungen stehen für spezifische Etikettierungen und Wahrnehmungen der heutigen Gesellschaft und den Lebensbedingungen und Verhaltensweisen von Menschen. Der Beitrag diskutiert vor dem Hintergrund soziologischer Entwürfe zur Individualisierung und Pluralisierung von Lebenswelten vier Ansätze für eine Vergemeinschaftung in Gesellschaften der Postmoderne („Effective Citizen“, „Agency und Transnationalisierung“, „Capabilities-Ansatz“ und „Nudge“). Gemeinsam erscheint allen Ansätzen ein Glaube an die Handlungsfähigkeit des Menschen. Trotz Unübersichtlichkeit und Unsicherheiten bezogen auf postmoderne Lebensbedingungen und private Lebensführung bleibt die Bilanz insgesamt optimistisch:Der Blick auf das handelnde Individuum verweist nicht nur auf Zwang und Abhängigkeit, sondern hebt die in ihm vorhandenen Befähigungen zur Mitgestaltung der Lebensbedingungen hervor.

„In der Moderne kommt das Gefühl auf, in einer sinnlosen Welt zu leben“

(Charles Taylor. Ein säkuläres Zeitalter. Frankfurt/M. 2012, S. 979)

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Notes

  1. 1.

    Rosa kritisiert in seinem Werk „Beschleunigung. Die Veränderungen der Zeitstrukturen in der Moderne“ massiv die existierenden soziologischen Zeitanalysen, es handle sich allzu oft um „eine weitere ‚solipsistische‘ Abhandlung, meist mit selektiven Anschlüssen an Autoren oder Thesen, die den je eigenen Argumentationsstrang unterstützen“ (Rosa 2005, S. 20 f.).

  2. 2.

    Auf dessen aktuelle Situation hier nicht weiter eingegangen wird.

  3. 3.

    Ähnliches gilt bei unserer Fakultätsevaluation für die Frage, ob man regelmäßig am Seminar teilgenommen hat, fast alle beantworten diese Frage mit ja.

  4. 4.

    Dies lässt sich durch eigenes Nachfragen als projektive Frage in den Seminaren zur Familiensoziologie nur bestätigen.

  5. 5.

    Nicht ohne Hintersinn formulieren sie eine Liste von Nudges, in der als letztes ihr Lieblingsvorschlag aufgeführt wird: Verschicke nie eine E-Mail wenn Du verärgert bist, sondern speichere sie und warte einen Tag bevor Du sie abschickst (ebd., S. 306).

  6. 6.

    Die Metapher vom „Dschagannat“-Wagen bezieht sich auf das Bild des Gottes Krischnas, das einmal jährlich auf einem riesigen Wagen durch die Straßen gefahren wurde und unter dessen Rädern Anhänger dieser Religion zermalmt wurden oder sich bewusst darunter warfen.

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Vahsen, F. (2015). Gesellschaftlicher Wandel – Leben in der Postmoderne. In: Freericks, R., Brinkmann, D. (eds) Handbuch Freizeitsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01520-6_2

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