Zusammenfassung
Es ist hier nicht der Ort, auf die großen Erfolge hinzuweisen, die die Quantentheorie im Laufe der Periode 1900 bis 1925 errungen hat, einer Entwicklung, die durch die Namen Planck, Einstein und Bohr beherrscht ist5. Am Schluß dieses Entwicklungsganges stand es klar und so gut wie unbezweifelbar fest, daß alle Elementarprozesse, d. h. alles Geschehen in atomar-molekularer Größenordnung, durch die „diskontinuierlichen“ Gesetze der Quanten geregelt werden. Nach fast allen Richtungen lagen auch quantitative quantentheoretische Methoden vor, die meistens mit der Erfahrung gut oder leidlich übereinstimmende Ergebnisse lieferten. Und was prinzipiell von großer Bedeutung war: die Gedankenwelt der theoretisch-physikalischen Forschung hatte die Idee rezipiert, daß das in der wahrgenommenen makroskopischen Welt herrschende Prinzip der Kontinuität („natura non facit saltus“) bloß durch einen Mittelungsprozeß in der ihrem Wesen nach diskontinuierlichen Welt vorgetäuscht wird — dadurch, daß der Mensch meistens nur die Summe vieler Quadrillionen von Elementarprozessen auf einmal apperzipiert, so daß das alles nivellierende Gesetz der großen Zahlen die wahre Natur der einzelnen Prozesse völlig verschleiert.
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von Neumann, J. (1971). Einleitende Betrachtungen. In: Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik. Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, vol 38. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96048-2_2
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