Modellbildung für den Verkehrsfluß

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wollen wir uns der Aufgabe zuwenden, die Gesetzmäßigkeiten und Phänomene des Verkehrsflusses auf Schnellstraßen zu erfassen und zu einem mathematischen Modell zu verdichten, wobei wir uns bewußt sind, daß sich diesen Gesetzmäßigkeiten im Verkehrsgeschehen statistische Unregelmäßigkeiten überlagern. Dieses Modell wird dann als Grundlage für die Fragestellungen dienen, die in den weiteren Kapiteln bearbeitet werden. Von einer solchen mathematischen Beschreibung haben wir zu fordern, daß sie die Merkmale des Verkehrsablaufes hinreichend genau wiedergibt, soweit sie für die Ziele der Regelung und Überwachung von Bedeutung sind. Auf der anderen Seite werden wir die mathematische Beschreibung im Hinblick auf den rechnerischen wie auch den gerätetechnischen Aufwand, der bei der Weiterbehandlung erwächst, so einfach wie möglich halten wollen. Beide Forderungen sind zunächst einander entgegengerichtet: je aufwendiger eine Modellbeschreibung ist, desto besser läßt sie sich dem Verhalten des nachzubildenden Prozesses anpassen. Allerdings werden wir beim Straßenverkehr, der sich aus dem Einzelverhalten von Individuen zusammensetzt, relativ früh an eine Grenze stoßen, jenseits deren eine weitere Verfeinerung wegen der statistischen Unregelmäßigkeiten, die dem Geschehen anhaften, keine nennenswerte Verbesserung in der Modellanpassung mehr ergibt.