Zusammenfassung
Im Jahre 1916 beobachteten zwei Militärärzte des amerikanischen Expeditionscorps in Frankreich, Gamlen und Smith [86], einen Soldaten, der einen Schädelschußbruch erlitten hatte, und dessen Röntgenaufnahmen intracranielle Luftansammlungen erkennen ließen. Die beiden Ärzte mißdeuteten diesen Befund als Gasbrand; wie die Abbildungen ihrer 1918 erschienenen Arbeit zeigen, handelte es sich aber eindeutig um die Darstellung der Hirnkammern. Es war das Ereignis eingetreten, das heute unter dem Begriff der traumatischen Pneumencephalie allgemein geläufig ist und praktisch die Luftencephalographie begründete, die im Jahre 1918 als Methode von Dandy [50, 51] geschaffen wurde und heute in der Hand des erfahrenen Untersuchers einen detaillierten Einblick in die Situation von Hirnkammern und Zisternen vermittelt. Sie vermag über Verlagerungen, Deformierungen, Verschlüsse Auskunft zu geben und ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Erkennung krankhafter Veränderungen des Zentralorgans geworden. Ohne Encephalographie oder Angiographie ist heute die Diagnostik neurologischer Erkrankungen undenkbar.
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© 1964 Springer-Verlag OHG, Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Schober, R. (1964). Einleitung und Problemstellung. In: Röntgenkontrastmittel und Liquorraum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92891-8_1
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