Zusammenfassung
Das betriebliche und psychologische Anliegen, das Gegenstand unserer Darstellung ist, läßt sich unter Hinzufügung je eines weiteren Merkmals schrittweise wie folgt eingrenzend beschreiben:
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1.
Unter Arbeitsverfahrenverstehen wir in allgemeinster Form (Spezifizierungen erfolgen in Abschn. 2.2.) Verfahrensweisen der Aufgabenerfüllung durch den bzw. die Werktätigen unter den gegebenen betrieblichen Bedingungen.
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2.
Mit Verbesserung von Arbeitsverfahren ist gemeint, daß wir vorfindbare bzw. praktizierte Arbeitsverfahren von Werktätigen, die für ihre Tätigkeit ausgebildet oder zumindest angelernt wurden und diese Tätigkeit schon längere Zeit — meist über viele Jahre — ausführen, in betrieblich und von ihnen selbst gewünschter Weise verändern helfen wollen. Ausgeklammert ist damit das Erlernen von Arbeitstätigkeiten, wie dies etwa für die Lehrlingsausbildung oder auch bestimmte Formen der Erwachsenenqualifizierung typisch ist.
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3.
Bezüglich des Weges der Verbesserung von Arbeitsverfahren beschränken wir uns auf den, der darin besteht, die Werktätigen zu befähigen, den mit den Arbeitsaufgaben und den Bedingungen ihrer Erfüllung gegebenen Handlungsspielraum (vgl. Alioth 1980, Hacker 1980c) in rationellerer Weise zu nutzen. Weitgehend (auf Grund der gegebenen Wechselbeziehungen allerdings nicht völlig) ausgeklammert ist damit der unter betrieblichen Bedingungen häufig schwieriger realisierbare Weg, der sich technischer, technologischer und organisatorischer Mittel zur korrektiven oder — besser noch — projektiven Gestaltung effektiverer und persönlichkeitsfördernder Arbeitstätigkeiten und Arbeitsbedingungen bedient (Hacker 1974b, 1980c, 1983, Hacker und Macher 1977, Macher und Schmidt 1979, Neumann und Timpe 1976, Timpe 1978, 1980, 1983, Ulich 1980, 1981, Ulich und Frei 1980).
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4.
Als die beiden sich inhaltlich eng verzahnenden Teilprobleme dieses Weges der Verbesserung von Arbeitsverfahren behandeln wir
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a)
das vorrangig arbe itsanalytische Problem der Ermittlung der zur verbesserten Handlungsregulation benütigten aufgaben- und anlagen- (objekt-)bezogenen Informationen und
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b)
das vorrangig lernpsychologische Problem der Vermitt lung, das die Akzeptierung, Aneignung und Nutzung der ermittelten Informationen durch die Werktätigen betrifft.
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5.
Hinsichtlich der Beispielebene für Teilprobleme dieses Weges der Verbesserung von Arbeitsverfahren beschränken wir uns auf indu strielle Steuer- und Überwachungstätigkeiten6, die sich allerdings, wie Matern (1976a) zusammenfassend darge stellt hat , durch besondere volkswirt schaftl iche und psychologische Problemhaltigkeit auszeichnen.
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Literaturhinweise
Zur Klassifizierung von Arbeitstätigkeiten s. Hacker (1980c, S. 59ff.).
An dieser Stelle sei zunächst nur auf einige zusammenfassende Darstellungen bzw. Monographien verwiesen: Kelley und Thibaut (1954. 1969). Lorge u. a. (1958), Cartwright und Zander (1960a), Fischer (1962), Hoffman (1965), Hare, Borgatta und Bales (1962, 1967), Cohen (1968), Eyfert (1972), Steiner (1972), Franke (1975), Hiebsch und Vorwerg (1966, 1979), Lomov (1980a).
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© 1986 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften
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Neubert, J., Tomczyk, R. (1986). Die Verbesserung von Arbeitsverfahren — ein Beispiel für die Grenzen verfügbarer Methoden. In: Gruppenverfahren der Arbeitsanalyse und Arbeitsgestaltung. Spezielle Arbeits- und Ingenieurpsychologie in Einzeldarstellungen, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86920-4_2
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