Zusammenfassung
Die Böden stellen den oberen, lockeren, porösen Teil der festen Erdrinde dar, in welchem die vier Geosphären, die Hydro-, Litho-, Atmo- und die Biosphäre, einander durchdringen. Als offene Systeme von spezifischer Struktur und Funktion stehen Böden in intensivem Stoff- und Energieaustausch mit angrenzenden Systemen. Böden bestehen aus festen, flüssigen und gasförmigen, anorganischen und organischen, lebenden und toten Bestandteilen von unterschiedlicher Größe und Qualität. Die Böden sind Lebensraum für Bakterien, Pilze, Schleimpilze, Viren, mikroskopisch kleine Pflanzen (Algen) und mikroskopisch kleine Tiere (wie Protozoen und Nematoden). Neben den mikroskopisch kleinen Vertretern des Tierreichs, welche als Mikrofauna definiert sind, treten im Boden auch größere Tiere als Elemente der Meso- und Makrofauna auf. Flechten, welche als Bodenbesiedler ebenfalls gefunden werden sind Lebensgemeinschaften zwischen Pilzen und Algen bzw. Pilzen und Cyanobakterien. Die genannten Organismen werden als Bodenleben oder Edaphon definiert. Die im Boden wurzelnden Pflanzen werden nicht zum Edaphon gezählt. Diese nehmen jedoch wesentlichen Einfluß auf das Edaphon. Die Viren, welche nur innerhalb lebender Zellen Vermehrung zeigen und nicht zu den Lebewesen gezählt werden können, stellen eine weitere im Boden vorkommende Gruppe dar. Die Bodenfruchtbarkeit und damit die Eignung eines Bodens als Pflanzenstandort wird weitgehend durch die Aktivitäten der Bodenorganismen bestimmt.
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Schinner, F., Sonnleitner, R. (1996). Der Boden als Lebensraum für Mikroorganismen. In: Bodenökologie: Mikrobiologie und Bodenenzymatik Band I. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80175-4_2
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