Zusammenfassung
Die bisweilen reißerische Aufbereitung der ethischen Probleme im Gefolge neuer medizinischer Technologien erweckt den freilich trügerischen Eindruck, medizinische Ethik als Thema existiere erst in jüngster Zeit. Das Gegenteil ist richtig: ärztliches Handeln als personelle Interaktion zwischen zwei Menschen wurde seit jeher in seiner ethischen Dimension erkannt, diskutiert und mit Regeln belegt. Allein das Alter des Hippokratischen Eides von 2500 Jahren zeugt von dieser Tradition. Demnach mußte aber auch die IVF, als sie entwickelt und verbreitet wurde, auf bestehende ethische Normen treffen, sie fiel nicht ausschließlich in ein „ethisches Vakuum“. Auch wenn sich neue Fragen stellten, auf die Antworten erst einmal gesucht werden mußten, so berührte die IVF dennoch Bereiche, in denen ethische Normen existierten, die anwendbar waren und es auch geblieben sind. Dies gilt vor allem für den Bereich der ärztlichen Haltung und Tugenden, die für alle ärztlichen Handlungen verbindlich sind, unabhängig von den sich ständig neu entwickelnden Problemen. Das folgende Kapitel will die Entwicklung der IVF unter dem Aspekt der ethischen Richtlinien betrachten, die bei der Einführung der IVF existierten.
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© 1991 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Hölzle, C., Wiesing, U. (1991). Die Ethik. In: In-vitro-Fertilisation — ein umstrittenes Experiment. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76096-9_5
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