Zusammenfassung
Wie die meisten „Fortschritte“ in der modernen Medizin, so zeigen auch die Errungenschaften der pränatalen Diagnostik ein Doppelgesicht:
Einerseits kann mit den durch sie gewonnenen Erkenntnissen und Informationen in den Fällen, in denen eine Fehlbildung ausgeschlossen wird, schwangeren Frauen die Angst genommen werden, ein geschädigtes Kind zur Welt zu bringen. Andererseits stellt die pränatale Diagnostik bei dem Befund Fehlbildung alle Beteiligten vor die schwerwiegende Frage, wie nun damit umgegangen, wie angesichts des Ergebnisses Stellung genommen und gehandelt werden soll.
Meinem verehrten Lehrer Prof. D. Dr. Helmut Thielicke D. D. gewidmet, der einen Tag vor dem Symposion überraschend starb. Er ist derjenige protestantische Theologe der Gegenwart gewesen, der der medizinethischen Diskussion die stärksten Impulse verliehen hat.
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Literatur
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Scharrer, S. (1987). Grundsätzliche ethische Überlegungen zur pränatalen Diagnostik. In: Stuhler, T., Feige, A. (eds) Ultraschalldiagnostik des Bewegungsapparats. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71330-9_9
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