Zusammenfassung
Auch in Rom steht wohl am Anfang der Rechtsentwicklung eine Zeit, in der alles Recht Gewohnheitsrecht war. Längst, ehe es Rechtsaufzeichnungen (ius scriptum) gab, bestanden ungeschriebene Normen, die im Leben des Volkes erwachsen und in dauernder Übung zur Anwendung gebracht, nach allgemeiner Überzeugung der Rechtsgenossen für den einzelnen wie für die Gesamtheit verbindlich waren (mos maiorum). Die spätere Aufzeichnung dieser Normen geht Hand in Hand mit dem Auftreten durch eigene staatliche Organe bewußt geschaffener leges. Die älteste Rechtsaufzeichnung Roms, von der wir sichere Kenntnis haben, die Zwölftafeln (§4), war noch überwiegend eine bloße Kodifikation des alten Gewohnheitsrechts.
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© 1987 Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1935, 1949
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Honsell, H., Mayer-Maly, T., Selb, W. (1987). Quellen der Rechtsbildung. In: Honsell, H., Mayer-Maly, T., Selb, W. (eds) Römisches Recht. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61576-4_1
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