Zusammenfassung
Wer mit seinen Beschwerden erstmalig den Arzt aufsucht, erwartet immer auch ein Gespräch. In den meisten Fällen liegt eine Phase ganz privater Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Krankheitssymptomen hinter dem Patienten. Oft werden anfängliche Verleugnungsversuche erst allmählich abgelöst von der immer gewisser werdenden Erkenntnis, daß etwas an Körper und Seele „nicht stimmt“. Mehr oder weniger erfolgreich werden Selbstbehandlungsversuche eingeleitet, noch ehe die engste Umgebung eingeweiht ist. Das Reden über die Beschwerden bedeutet Eingeständnis von Schwäche, ist begleitet von Scham und Angst. Gleichzeitig sind in den Arzt hohe Erwartungen gesetzt. Seine Maßnahmen sollen möglichst wenig eingreifend sein, sollen schnell und effektiv den ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Vor allem aber soll der Arzt die eigenen Überlegungen zur Entstehung und Behandlung ernst nehmen und in seine Vorschläge mit einbeziehen.
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Frommer, J. (1996). Das Erstgespräch als Instrument psychotherapeutischer Diagnostik: Stand der Forschung, theoretische Vorüberlegungen und Entwicklung der Fragestellung. In: Qualitative Diagnostikforschung. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 82. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61149-0_2
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