Zusammenfassung
Die mit dem Verfahren der Xenotransplantation aus der Sicht der Philosophie verbundenen Fragen betreffen vorrangig solche anthropologischer und ethischer Provenienz1, wobei zwischen beidem ein enger Zusammenhang besteht. Derselbe ist nicht zufalliger Natur: Als Begründungsdiskurs moralischer Normen ist Ethik auf Anthropologie als philosophische Theorie der Natur des Menschen rückbezogen; die Frage nach dem, was der Mensch soll, ist nicht ohne die Frage danach, wer er ist, sinnvoll zu behandeln. Im Hinblick auf die Xenotransplantation bedeutet dies, dass auch hier mit anthropologischen Fragen zu beginnen ist. So ist zu klären, ob die Möglichkeit der Übertragung tierischer Zellen, Gewebe und Organe2 in den Körper des Menschen anthropologische Grenzen insofern überschreitet, als zentrale Aspekte der Natürlichkeit, der Würde und der Identität des Menschen negativ tangiert sein könnten (10.1). Die Gefahr von Grenzüberschreitungen lässt sich nur durch Grenzziehungen in den Griff bekommen. Dies erfordert neben anthropologischen auch ethische Analysen. Es ist mithin darüber hinaus zu prüfen, welche ethischen Fragen das Verfahren der Xenotransplantation im Hinblick auf die Legitimität der Ziele, die Vertretbarkeit der Mittel und die Hinnehmbarkeit der Folgen aufwirft (10.2).
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Beckmann, J.P. et al. (2000). Anthropologische und ethische Implikationen der Xenotransplantation. In: Uhl, D. (eds) Xenotransplantation von Zellen, Geweben oder Organen. Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung, vol 8. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59577-6_10
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