Zusammenfassung
Der Agglomerationsraum Halle-Leipzig entwickelte sich seit der politischen Wende zu einer bevorzugten Investitionsregion in den neuen Bundesländern. Teilweise wurden wertvollste Agrarflächen bebaut. Zahlreiche neue Gewerbegebiete am Rande der Städte waren unter anderem oft die Folge ungeklärter Eigentumsverhältnisse in den Innenstädten. Die Suburbanisierung betraf somit insbesondere die Funktionen Arbeiten, Wohnen und Versorgen. Die Umlandgemeinden nutzten ihre seit der Wende vorhandene Planungshoheit für eine rasche Entwicklung von Wohn-und Gewerbegebieten. Ökologische Freiraumansprüche wurden teils völlig negiert. Es darf bezweifelt werden, daß alle befürworteten bzw. genehmigten Wohn-und Gewerbegebiete auch realisiert werden. Naturraumpotentiale bzw. der Schutz natürlicher Ressourcen wurden und werden dabei nicht gebührend beachtet. Während neue Baugebiete an Stadträndern und an Verkehrsknoten großzügig angelegt wurden, wuchsen die brach liegenden Flächen in den bereits bebauten Stadtgebieten. Besonders betroffen waren ehemalige Industrieflächen der Stadt Halle in z.T. bester Lage. Ein Vergleich der Flächennutzung von 1989 und 1995 belegt, daß die bebauten Brachflächen um ca. 700% zugenommen haben. Sie betragen gegenwärtig einschließlich inzwischen anteilig beräumter Industrieflächen fast 400 ha.
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Literatur
BmBau = Bundesminister Für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
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Benhold, I., Falkenhagen, M., Walossek, W. (1999). Bestimmung und Bewertung potentieller Wohnbaulandflächen der Stadt Halle (Saale) mit dem Geographischen Informationssystem SPLIS. In: Kilchenmann, A., Schwarz-von Raumer, HG. (eds) GIS in der Stadtentwicklung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58359-9_8
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