Zusammenfassung
Mindestens seit ca 300.000 Jahren1 kultiviert der Mensch mit der Anlage von Siedlungen sein wohl polygenetisch erworbenes Bedürfnis, nicht als solitäres Lebewesen die für ihn akzeptablen Lebensräume zu bevölkern und hinterlässt dabei durch die Errichtung von Artefakten Spuren baulicher Eingriffe in der Natur. Mit der Entstehung von Städten ab ca. 3000 v.Chr. als Siedlungen mit Bewohnern, die,,...von der Feldarbeit befreit sind und durch den Überschuß der landwirtschaftlichen Produktion unterhalten werden.“ (Benevolo 1983, S. 19), gesellt sich zum Natureingriff die Naturentfremdung. Seither sind städtische Lebensbedingungen von Naturferne geprägt und erreichen zuweilen die Grenzen des Zumutbaren. Zum Lebensraum am Rande der Ökumene wird die Stadt dabei immer dann, wenn die städtischen Lebensbedingungen durch städtische Aktivitäten übergebührlich beeinträchtigt werden, oder aber wenn der Rückgriff auf natürliche Ressourcen für den naturfertten Lebensraum ‘Stadt’ nicht technologisch gelöst werden kann. So konnte beispielsweise Rom im 3. Jh.n.Chr. zur größten Bevölkerungskonzentration in der westlichen Welt mit 700.000 bis 1.000.000 Einwohnern (Benevolo 1983, S. 176) nicht zuletzt aufgrund bauingenieurlicher Fortschritte bei der Erstellung technischer Infrastruktur anwachsen. Allerdings nicht ohne verkehrsinduzierte nächtliche Lärmbelastung: Die Verkehrsprobleme durch Baustellenfahrzeuge wurden schon damals mit Fahrverboten am Tage für die nicht an baulichen Tätigkeiten beteiligten Verkehrsteilnehmer gelöst (Benevolo 1983, S.192).
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Schwarz-v.Raumer, HG. (1999). GIS in der Stadtentwicklung: Stadtgeschichte und Stadtplanung als Kontext. In: Kilchenmann, A., Schwarz-von Raumer, HG. (eds) GIS in der Stadtentwicklung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58359-9_1
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