Zusammenfassung
Eine zentrale Fragestellung des Modellversuchs TOU war, durch welche Beratungs- und Betreuungsleistungen die Start- und Wachstumsbedingungen von JTU verbessert werden können. Seiner Konzeption lagen die Prämissen zugrunde, daß das Know-how-Profil der Gründer von JTU i.d.R. ausgeprägte Stärken auf technischem Gebiet und Schwächen z.B. im Bereich des Managements oder Marketings aufwies. Zur Verbesserung der Startchancen von JTU wurde es daher als notwendig angesehen, die finanzielle Förderung um eine Beratungskomponente zu ergänzen. Bei der Konzeption dieser Fördermaßnahme lagen für die Bundesrepublik Deutschland nur sehr wenige Erfahrungen über den Bedarf von JTU an Unterstützungsleistungen vor. Daher wurden im Modellversuch TOU unterschiedliche Beratungs- und Betreuungsinstrumente erprobt und auf ihre Wirksamkeit untersucht. Hierzu zählten insbesondere:
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Der punktuelle Einsatz privatwirtschaftlicher Beratungsleistungen in der Förderphase I sowie
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die kontinuierliche Begleitung der geförderten Unternehmen durch acht ausgewählte Technologieberatungsstellen (TBS)1) im Förderverlauf.
Dabei handelte es sich für die Abwicklung der Regionalvariante um – das Hamburger Institut für Technologieförderung (HIT), zuständig für den Großraum Hamburg, – die IHK Unternehmens- und Technologieberatungsstelle (UTB) in Karlsruhe, IHK-Bezirk Mittlerer Oberrhein, – das Ostbayerische Technologietransfer-Institut (OTTI) in Regensburg, Ostbayern, – die Technologieberatungsstelle Ruhr (tbr) in Bochum, sechs IHK-Bezirke des Ruhrgebiets, – die Zentrale für Produktivität und Technologietransfer (ZPT) in Saarbrücken, Saarland, – das VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH, Berlin, zuständig für Berlin. Für die Durchführung der Technologievariante (Mikroelektronik und Biotechnologie) wurden eingesetzt – das Forschungszentrum Jülich (frühen Kernforschungsanlage Jülich), Projektträgerschaft Biotechnologie und – das VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH, Berlin. Die Abwicklung der Gründer- und Technologiezentrenvariante erfolgte durch die Landesgruppe Baden-Württemberg des Rationalisierungskuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW), Stuttgart.
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Literaturverzeichnis
Für die rein administrativen Aufgaben wurde von der Projektbegleitung nach Abstimmung mit dem BMFT nach dem Start des Modellversuchs TOU ein detailliertes Auslegungshandbuch zu den Förderrichtlinien und dem Förderablauf erstellt. Es sollte eine einheitliche Behandlung aller Antragsteller durch die verschiedenen TBS sicherstellen.
Eine wesentliche Rolle zur Entwicklung bedarfsgerechter Beratungsinstrumente und Formen effektiver Zusammenarbeit zwischen nichtkommerziellen Beratungseinrichtungen und gewerblichen Unternehmensberatem spielte der „Modellversuch Innovationsberatungsstellen“ des BMFT. Dieser hatte zum Ziel, unterschiedliche Beratungskonzepte und-Organisationen bei IHKs, dem RKW, Einrichtungen der regionalen Wirtschaftsförderung und Transferstellen an Forschungseinrichtungen zu erproben und zu verbreiten (vgl. Bräunling et al. (1981)).
Bis maximal 90 Prozent, seit Anfang 1986 im Regelfall bis 75 Prozent.
Die nachfolgenden Ausführungen (Abschnitt 4 und 5) basieren weitgehend auf Bayer (1990).
Auch im Rahmen der Förderphase II wurde in einzelnen Fällen die Auftragsvergabe für die Erstellung von Markterschließungsgutachten gefördert. Diese sind in die nachfolgenden Analysen nicht einbezogen.
Die entsprechenden Anteile für die übrigen Beratungsleistungen (in Klammern jeweils Anteil am Fördervolumen):–Beratungen zu Finanzierungsfragen: 13 % (11 %),–Mischformen aus Markt-und Technikstudien: 6 % (5 %),–sonstiges: 18 % (4 %).
Die von den Beteiligungsgesellschaften im Rahmen der Risikokapitalvariante betreuten Unternehmen haben in keinem Fall die Förderphase I in Anspruch genommen.
Insgesamt bezogen sich 47 Prozent der in der Technikvariante (in Klammern die entsprechenden Angaben für die Regionalvariante) bezuschußten Leistungen auf Marktstudien (31 %), 19 Prozent auf Gutachten zu Finanzierungsfragen (11 %), zehn Prozent auf Technikgutachten (32 %), acht Prozent auf Mischformen (6 %) sowie 16 Prozent auf sonstige Leistungen (20 %).
Detailliert beschrieben in Mayer, Kulicke, Müller (1986).
Auftraggeber war der jeweilige Antragsteller (potentieller Gründer oder bereits existierendes Unternehmen). Die TBS konnte diesen nur im Hinblick auf die Auftragsspezifikation beraten und eine Förderempfehlung verweigern, wenn sie von der Einschaltung eines externen Beraters keinen Nutzen zur Fundierung des Unternehmenskonzepts erwartete.
Von den technik-orientierten Beratungsleistungen mit Preisen bis 5000 DM entfällt wiederum die Hälfte auf Gutachten u.ä. mit Preisen bis 2000 DM.
Zur Bedeutung von JTU als Nachfrager für öffentlich getragene Beratungseinrichtungen vgl. Kulicke unter Mitarbeit von Bayer, Walter (1991), Abschnitt 7.2.
Die KFA und das VDI/VDE-TZ IT praktizierten im Prinzip das gleiche Vorgehen, allerdings konnten sie auf das Know-how von Kollegen in der gleichen Institution zurückgreifen, was zu kurzen Informationswegen und vielfach zu nichtdokumentierten Stellungnahmen dieser internen Experten führte.
Z.B. wie ist eine Direct-Mail-Aktion aufzuziehen für medizinische Geräte, über deren Kauf nicht die Endbenutzer entscheiden? Welche Kriterien müssen im Produkthaftungsrecht der USA für ein konkretes Produkt berücksichtigt werden?
Z.B. durch Brainstorming mit Unternehmensexternen und eigenen Mitarbeitern Entwicklung einer Marketingstrategie unter Beobachtung von finanziellen und Kapazitätsaspekten.
Vgl. Kulicke unter Mitarbeit von Bayer, Walter (1991), S. 63 ff.
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Kulicke, M. (1993). Die Beratungskomponente im Modellversuch TOU und der Beratungsbedarf junger Technologieunternehmen. In: Chancen und Risiken junger Technologieunternehmen. Technik, Wirtschaft und Politik, vol 4. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58076-5_3
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