Zusammenfassung
Es bedarf keiner langen Ausführungen, um darzutun: das Krebsproblem ist das dringlichste Problem der heutigen Medizin und Naturwissenschaft. Krebs war schon immer häufig, aber seit der Jahrhundertwende nimmt die Krebskrankheit ständig steigend an Häufigkeit zu. Zur Zeit stirbt jeder 6. Mensch an Krebs. So ist der Krebs die Krankheitsgeißel unserer Tage und damit das geworden, was im Mittelalter die großen Seuchen Pest, Cholera, Fleckfieber und die Pocken gewesen sind. Die Ausrottung dieser Seuchen verdankt der Mensch der Wissenschaft und Technik. Es besteht aber, so paradox es zunächst scheint, zwischen der Verhütung jener damaligen Seuchen und dem Krebs von heute ein Zusammenhang, denn vornehmlich der Verhütung jener Seuchen und der Senkung der Sterblichkeit an den Infektionskrankheiten verdankt der heutige Mensch die Verlängerung seiner Lebensdauer von durchschnittlich 33 Jahren im Mittelalter auf über 6l Jahre und damit erst die Erreichung des „Krebsalters“ als Grundvoraussetzung der Krebszunahme überhaupt.
Die natürlichen Lebensbedingungen sind von der modernen Zivilisation zerstört; da dies so ist, ist die Wissenschaft vom Menschen die notwendigste von allen Wissenschaften geworden.
Alexis Carrel Der Mensch, das unbekannte Wesen (S. 40).
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Bauer, K.H. (1949). Einleitung. In: Das Krebsproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49659-2_1
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