Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden wir uns mit den Begriffen der Substitutionalität und Komplementarität auseinandersetzen. Diese Begriffe sind wertvolle Hilfsmittel bei der Analyse von Nachfrage- und Kostenverbundenheit. Hinsichtlich der Nachfrageverbundenheit müssen wir zwischen direkter und inverser Substitutionalität und Komplementarität unterscheiden. Es handelt sich dabei um zwei verschiedene Präzisierungen desselben intuitiven Gehalts. Auf der Kostenseite haben wir es dagegen nur mit einer Definition zu tun1.
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Literatur
Neben der von uns betrachteten direkten und inversen Substitutionalität und Komplementarität gibt es auf der Nachfrageseite noch eine weitere Möglichkeit zur Definition dieser Begriffe, nämlich die Definition von Carlson (Carlson, 1956, S. 94–95). Carlson geht von den zweiten Ableitungen ∂ 2 U/∂ x i ∂x j des Umsatzes nach den Absatzmengen aus und spricht von komplementärer, substitutionaler (competing) und unabhängiger Nachfrageverbundenheit zwischen den Gütern i und j, je nachdem, ob ∂ 2 U/∂ x i ∂ x j positiv, negativ oder Null ist. Diese Begriffsbildung hat den Nachteil, daß sie Komplementarität und Substitutionalität auch von den zweiten Ableitungen der Preise nach den Mengen abhängig macht [vgl. hierzu Gl. (77) aus 1.5]. Die Definition von Carlson soll hier nicht näher untersucht werden.
Die heute gebräuchliche haushaltstheoretische Definition der Substitutionalität und Komplementarität ist diejenige von J. R. Hicks und R. G. D. Allen (Hicks und Allen, 1934). Einen Vergleich der Hicks-Alien-Definition mit einigen älteren Begriffsbildungen findet man bei H. Schultz (H. Schultz, 1957, S. 607–628). Ein neuerer Definitionsversuch stammt von G. Tolley und R. Giesemann (Tolley und Giesemann, 1963).
Diese Definition der Substitutionalität und Komplementarität findet man z.B. in dem Lehrbuch von E. Schneider (Schneider, 1961, S. 44 und 92). Es ist natürlich gleichgültig, ob man diese Begriffe mit Hilfe der Differentialquotienten ∂ x i ∂p j oder wie bei E. Schneider mit Hilfe der zu diesen Differentialquotienten gehörigen Kreuzpreiselastizitäten definiert.
Die Annahme der Grobsubstituierbarkeit ist von J. R. Hicks und später auch von mehreren anderen Autoren zur Grundlage wichtiger theoretischer Untersuchungen gemacht worden (Hicks, 1939). Vgl. hierzu: Morishima, 1964, S. 4–5, und die dort angegebene Literatur.
Heertje (1960), S. 39–44.
Samuelson (1961), S. 141.
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Selten, R. (1970). Substitutionalität und Komplementarität. In: Preispolitik der Mehrproduktenunternehmung in der statischen Theorie. Ökonometrie und Unternehmensforschung / Econometrics and Operations Research, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48888-7_3
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