Zusammenfassung
Im Gebiet der Gedächtniserscheinungen hat die Psychologie im wesentlichen drei Gegenstände zu behandeln: Die Natur aller Arten von „Lernen“ und der Spurenbildung, die später Wiedererkennen und Reproduktion möglich macht, das Schicksal dieser Spuren in der Zeit zwischen ihrer Ausbildung und dem Wiedererkennen oder der Reproduktion, endlich die Natur von Wiedererkennen und Reproduktion selbst. Bei der Untersuchung aller dieser Probleme spielen natürlich Reproduktion oder Wiedererkennen eine Rolle; denn nur sie geben uns Daten, aus denen wir über Lernen, über Behalten und zuletzt über das Wieder-Wachwerden des früher Erlebten unsere Schlüsse ziehen können. Im ersten Falle („Lernen“, „Spurenbildung“ usw.) können wir jedoch die Bedingungen während der Zwischenzeit sowie die bei der Reproduktion konstant halten, so dass nur die Bedingungen für den Lernvorgang variiert werden. Im zweiten Fall dagegen bleiben die Bedingungen für Lernen und Reproduktion konstant, während die in der Zwischenzeit maßgebenden Faktoren der Variation unterliegen. Im letzten Falle endlich werden nur die Bedingungen für Reproduktion oder Wiedererkennen selbst variiert. So können wir praktisch die drei Problemgebiete einigermaßen voneinander sondern. In diesem Kapitel werden wir es hauptsächlich mit Fragen zu zun haben, welche die Zwischenzeit und das Wieder-Wachwerden der früheren Erlebnisse betreffen; doch werden auch einige Umstände zu erörtern sein, die man ebensowohl ins Gebiet des Lernens und der Spurenbildung rechnen könnte.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Köhler, W. (1933). Über Reproduktion. In: Psychologische Probleme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48560-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-48560-2_9
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