Zusammenfassung
Kristalle sind eine häufige und wichtige Erscheinungsform des festen Aggregatzustandes der Materie, der sich vom flüssigen und gasförmigen Aggregatzustand sowie dem des Plasmas durch seine Formelastizität, also das Bestreben, bei einer Formänderung unter Zwang in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren, und durch seinen merklichen Widerstand gegen Aufteilung in kleinere Bereiche unterscheidet. Festkörper mit einer regelmäßigen (periodischen) Anordnung der sie aufbauenden Atome, Ionen oder Moleküle in einem starren als Gitter bezeichneten Netzwerk werden als Kristalle von anderen Festkörpern mit einer regellosen, statistischen Verteilung ihrer Bausteine über größere Entfernungen, den amorphen Stoffen, unterschieden. Während Gase, Flüssigkeiten (mit Ausnahme der flüssigen Kristalle) und amorphe Festkörper isotrop sind, weisen Kristalle eine Richtungsabhängigkeit verschiedener elektrischer, optischer, thermischer und mechanischer Eigenschaften auf, sie sind anisotrop mit Ausnahme der dem regulären (kubischen) System angehörenden Kristalle, die optisch isotrop, aber elastisch anisotrop sind. Der kristalline, ideal geordnete Zustand steht begrifflich in kontradiktorischem Gegensatz zum gasförmigen, ideal ungeordneten Zustand. Der kristalline Zustand läßt sich ferner dem vitroiden Zustand gegenüberstellen, der nach Dietzel [1]folgendermaßen definiert ist: „Ein Vitroid ist ein kompakter, physikalisch einheitlicher Stoff, der sich im amorphen Zustand befindet, bei niedriger Temperatur starr und spröde ist und bei höheren Temperaturen erweicht“.
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Schrifttum
Dietzel, A.: Glastechn. Ber. 22 (1948/49) 36.
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© 1969 Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg
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Matz, G. (1969). Begriffsbestimmung der Kristallisation. In: Kristallisation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47433-0_1
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