Zusammenfassung
In den Anfängen der Palliativmedizin waren es vor allem die Schmerzen, die im Mittelpunkt der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen standen. Cicely Saunders, die Spirita Recta der Palliativmedizin, formulierte den Begriff »totaler Schmerz« (Saunders u. Sykes 1993) und führte aus, dass am Schmerzerleben physische, emotionale, soziale und spirituelle Komponenten beteiligt sind. Es waren Beobachtungen des alltäglichen Geschehens, die sie zu dieser Erkenntnis geführt hatten. Ein Sportler, der sich eine Fraktur zuzieht, mag es in der akuten Situation nicht realisieren und wird die Frage nach Schmerzen möglicherweise verneinen. Ein akuter Bandscheibenvorfall ist für die eine Gruppe von Patienten der Eintritt in eine Schmerzspirale, die zur Chronifizierung der Schmerzen, sozialer Isolation und Depression führt. Andere Patienten mit denselben bildmorphologischen Veränderungen erleben eine Restitutio ad integrem.
Wenn also schon bei gutartigen Erkrankungen die nichtphysischen Komponenten eine so große Rolle spielen, dann muss deren Bedeutung im Verlauf einer todbringenden Erkrankung noch viel stärker ausgeprägt sein. Auf den ersten Blick drängt sich der Vergleich mit dem biopsychosozialen Schmerzmodell auf, und doch gibt es wesentliche Unterschiede, die im nachfolgenden Text ausgeführt werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V., Bundesärztekammer (Hrsg) (2010) Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland.www.charta-zur-betreuung-sterbender.de
Caraceni A, et al. (2012) Use of opioid analgesics in the treatment of cancer pain: evidence-based recommendations from the EAPC. Lancet Oncol 13: e58–e68
Dudgeon DJ, Lertzmann M (1998) Dyspnea in the advanced cancer patient. J Pain Symptom Manage 16: 212–219
Husebø BS, Ballard C, Nilsen OB, et al. (2011) Efficacy of treating pain to reduce behavioural disturbances in residents of nursing homes with dementia: cluster randomised clinical trial. BMJ 343: d4065
Kloke M, Reckinger K, Kloke O (2009) Grundwissen Palliativmedizin. Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln, S 173–176
Kübler-Ross E (1969) On Death and Dying. Macmillan, Toronto
Saunders C, Sykes N (1993)The Management of Terminal Malignant Desease, 3rd ed. Edward Arnold, London
Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) –Gesetzliche Krankenversicherung –(Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477), §§ 37b, 73b, 132d
World Health Organization (2002) National Cancer Control Programmes: policies and managerial guidelines., 2nd ed. WHO, Genf, pp 83–91
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2013 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Reckinger, K. (2013). Schmerztherapie in der Palliativmedizin. In: Baron, R., Koppert, W., Strumpf, M., Willweber-Strumpf, A. (eds) Praktische Schmerzmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37605-4_29
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-37605-4_29
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-37604-7
Online ISBN: 978-3-642-37605-4
eBook Packages: Medicine (German Language)