Zusammenfassung
Die moderne Intensivmedizin bietet besondere ethische Herausforderungen für das Gesundheitspersonal. Die vier klassischen medizinethischen Prinzipien Wohltun, Nichtschaden, Respekt vor der Autonomie und Gerechtigkeit bestimmen die ethischen Verpflichtungen und bilden die Grundlage für ethisch gut begründete Entscheidungen. Dabei sind zunächst die medizinische Situation des Patienten und die verfügbaren Behandlungsoptionen mit ihren jeweiligen Chancen und Risiken herauszuarbeiten. Sodann ist zu prüfen, welche der verfügbaren Handlungsoptionen die beste ist: für das Wohlergehen des Patienten, aus Sicht des Patienten selbst und mit Blick auf die Bedürfnisse anderer beteiligter Personen. Im Konfliktfall sind fallbezogene Gründe herauszuarbeiten, welcher der ethischen Verpflichtungen Vorrang eingeräumt werden soll. Das Ergebnis bietet den Beteiligten dann eine Orientierung, welche Handlungsoption unter den gegebenen Umständen ethisch am besten begründbar ist.
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Marckmann, G. (2013). Ethische Grundlagen ärztlichen Handelns. In: Michalsen, A., Hartog, C. (eds) End-of-Life Care in der Intensivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36944-5_1
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