Zusammenfassung
Bei den meisten hypothetischen Konstrukten wird unterstellt, dass diese anhand von beobachtbaren Indikatoren über reflektive Messmodelle (Kap. 6) oder formative Messmodelle (Kap. 12) erfasst werden können. Solche Konstrukte werden auch als Konstrukte erster Ordnung bezeichnet. Demgegenüber existieren aber auch vielfältige Beispiele für Konstrukte zweiter oder auch höherer Ordnung. Diese liegen dann vor, wenn hypothetische Konstrukte nicht direkt über Messmodelle mit manifesten Variablen gemessen werden, sondern deren Folgewirkungen auf ein oder mehreren vor- bzw. nachgelagerten Ebenen ebenfalls latente Variable darstellen.
Zur Analyse von Konstrukten höherer Ordnung wird üblicherweise die Faktorenanalyse höherer Ordnung genutzt. In Kap. 13 werden die Grundlagen zur Second -Order-Faktorenanalyse(SFA) dargestellt und deren Ablaufschritte aufgezeigt. Die Durchführung einer SFA mit Hilfe von AMOS 21 (vgl. Kap. 8.3) wird unter Rückgriff auf das Fallbeispiel in Kap. 4.2 erläutert und in Kap. 13.3 gezeigt, wie die Ergebnisse zu interpretieren sind. Zu diesem Zweck wurde das Fallbeispiel modifiziert und eine Faktorenstruktur zweiter Ordnung unterstellt, bei der das latente Konstrukt zweiter Ordnung ursächlich für die Kovariation der latenten Konstrukte erster Ordnung ist.
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Notes
- 1.
Dies gilt nur, wenn die Zahl der Konstrukte erster Ordnung > 3 ist. Bei genau drei Konstrukten erster Ordnung sind beide Modelle bzgl. der Zahl zu schätzender Parameter identisch, da den drei (γ-) Faktorladungen drei zu schätzende Kovarianzen gegenüberstehen.
- 2.
Der Indikator „Belegung“ wird auch hier aufgrund der in Kap. 7.1.2 vorgenommenen Analysen aus der Betrachtung ausgeschlossen.
- 3.
Auf den Ausweis der Detailergebnisse dieser Prüfung sei an dieser Stelle verzichtet. Der interessierte Leser findet die Daten sowie die Syntax- und Output-Dateien von AMOS für die KFA mit den drei Konstrukten erster Ordnung auf der Internetplattform zum Buch. Zur Bedienung von AMOS vgl. Kap. 8.3.
- 4.
Die im Rahmen der SFA anwendbaren Schätzverfahren sind identisch zu denen der Kovarianzstrukturanalyse (vgl. Abb. 3.24 und die Ausführungen in Kap. 3.3.2. Zur Auswahl einer Schätzmethodik in AMOS vgl. Kap. 8.2.3. Auch für dieses Beispiel findet der Leser auf der Internetplattform zum Buch die Daten sowie die Syntax- und Output-Dateien von AMOS.
Literatur
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Weiterführende Literatur
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Weiber, R., Mühlhaus, D. (2014). Second-Order-Faktorenanalyse (SFA). In: Strukturgleichungsmodellierung. Springer-Lehrbuch. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-35012-2_13
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