Zusammenfassung
"Annexbefugnisse" erlauben den Strafverfolgungsbehörden Maßnahmen durchzuführen, die zwar nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt sind, aber eine gesetzlich geregelte Maßnahme ermöglichen oder unterstützen. Bei verschiedenen technischen Maßnahmen der strafprozessualen verdeckten Ermittlungsmaßnahmen (§§ 100a, 100c, 100g, 100h, 163f StPO) können für die heimliche Überwachung technische Geräte in der Sphäre des Betroffenen installiert werden. Diese Geräte können Mikrofone, Kameras, Peilsender bzw. -empfänger oder mit Computerprogrammen bestückte elektronische Speichermedien sein. Sie können in der Wohnung, dem Auto, der Kleidung oder den elektrotechnischen Systemen – vom PC bis zum Mobiltelefon – installiert werden.
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Notes
- 1.
Teilweise werden die Maßnahmen auch „Annexkompetenzen“ genannt, vgl. Klesczewski, ZStW 2011 S. 744.
- 2.
So für die Anbringung von GPS-Sendern an Fahrzeugen im Rahmen der insoweit inhaltsgleichen früheren Regelung, § 100c StPO a. F. des jetzigen §§ 100h, 163f StPO: BGHSt 46, 266, 273 f.
- 3.
BVerfGE 112, 304, 316.
- 4.
Kühne, S. 272.
- 5.
Bär, TK-Überwachung, § 100a Rdn. 32 und Bär, MMR 2008, S. 325 ff.
- 6.
Zur Begrifflichkeit Kratzsch, S. 17 ff.
- 7.
Vgl. dazu die wesentlichen Ergebnisse Kratzsch, S. 283 ff. und speziell zu den verdeckten Maßnahmen Kratzsch, S. 252 ff.
- 8.
Vgl. § 9, I, 2.1.
- 9.
Näher zum Kriterium der Typizität als Kennzeichen eines zulässigen Installationseingriffs Schneider, NStZ 1999, S. 389.
- 10.
Vgl. § 9, I, 9. Soweit nicht nur die allgemeine Handlungsfreiheit betroffen ist, gehört dazu auch das Zitiergebot.
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Bode, T.A. (2012). § 19 Sog. Annexbefugnisse. In: Verdeckte strafprozessuale Ermittlungsmaßnahmen. Schriftenreihe der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-32661-5_19
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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