Zusammenfassung
Antibiotika gehören heute zu den am häufigsten in der Praxis eingesetzten Medikamenten. Sie sind kausale Therapeutika, aber durch Resistenzentwicklung wird der erfolgreiche Einsatz von Antibiotika zunehmend in Frage gestellt. Neue Antibiotika werden kaum entwickelt, daher kann nur der rationale Einsatz helfen, Selektionsdruck und Resistenzentwicklung zu reduzieren und Infektionen erfolgreich zu heilen. Als Nebeneffekt wird durch ein modernes Infektionsmanagement und durch „antimicrobial stewardship“ auch die Einsparung von Kosten und Pflegetagen erreicht.
Voraussetzung für den verantwortungsbewussten Einsatz von Antiinfektiva ist ein Basiswissen über Infektiologie und die einsetzbaren antimikrobiellen Substanzen. Hilfestellung und Behandlungspfade werden von vielen Fachgesellschaften, wie z. B. der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, in Form von Leitlinien oder Empfehlungen angeboten, welche in die folgenden Darstellungen integriert wurden. Die Empfehlungen zur antimikrobiellen Therapie unterliegen allerdings einem stetigen Wandel und können hier nur in Anteilen erfasst werden. Oftmals werden mehrere Therapieoptionen aufgeführt, sie sind in ihrem Therapiespektrum nicht immer gleichwertig. Therapiealternativen bieten jedoch die Möglichkeit, Antibiotikaunverträglichkeiten zu umgehen und die Auswahl der eingesetzten Substanz situativ zu adaptieren. Der behandelnde Arzt kann somit seine Therapieentscheidung dem Risikoprofil des einzelnen Patienten anpassen.
◘ Abb. 7.1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Indikationen und Kontraindikationen der Antibiotika.
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Schneider, C., Grabein, B. (2013). Antibiotikaprophylaxe und -therapie. In: Jauch, KW., Mutschler, W., Hoffmann, J., Kanz, KG. (eds) Chirurgie Basisweiterbildung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-23804-8_7
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