Zusammenfassung
Die demographische Entwicklung in Deutschland stellt die wohl größte Herausforderung für Politik und Gesellschaft in den nächsten 50 Jahren dar. Unternehmen im Gesundheitswesen kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Sie haben nicht nur – wie auch andere Unternehmen – die Frage zu beantworten, wie eine Beschäft igungsfähigkeit ihrer Erwerbstätigen bis zum 65. respektive 67. Lebensjahr unter den in diesen Unternehmen herrschenden arbeitsbedingten physischen und psychischen Belastungen gewährleistet werden soll, sondern sie haben auch noch den wichtigen Auftrag, die wachsende Anzahl pflegebedürftiger Menschen effektiv und effizient zu versorgen. Unter den Bedingungen einer auch zukünftig überschaubaren Kundenzahl und akzeptablen Vergütung der Arbeitstätigkeit sowie einer ausreichenden Anzahl an geeigneten Nachwuchskräften wären weiterführende Überlegungen an dieser Stelle nicht zwingend nötig. Doch bereits heute droht ein Pflegenotstand! Trotz steigender Beschäftigtenzahlen in der Pflege kann der Bedarf an pflegerischen Unterstützungsleistungen mittel- und langfristig nicht mehr gedeckt werden. Vorbei sind damit die Zeiten, in denen das Personalmanagement eines Unternehmens im Gesundheitswesen nach einer »hire-and-fire-Strategie« handeln konnte (Loffing, 2001, S. 1). Heute geht es mehr denn je darum, das vorhandene Humankapital kontinuierlich weiter zu entwickeln und an das Unternehmen zu binden (Loffing & Philipp, 2008, S. 18). Des Weiteren müssen Unternehmen im Wettbewerb um die besten Pflegekräft e Alleinstellungsmerkmale entwickeln.
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Loffing, D., Loffing, C. (2010). Das Dilemma der Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung. In: Mitarbeiterbindung ist lernbar. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-05125-8_2
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