Die im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Methoden zur Erfassung von Semantik aus der Philosophie und der Linguistik zielten primär darauf ab, die Prinzipien der Erfassung von Bedeutung zu verstehen. Ihr Ansatz war demnach eher analytisch. In der Informationsverarbeitung ist das Ziel ein anderes. Hier geht es nicht in erster Linie um das Verstehen von Prinzipien, sondern vielmehr um deren Anwendung, um ein gegebenes Problem zu lösen. Dieser eher konstruktive Ansatz bedingt eine formalere Erfassung von Bedeutung, als wir es bisher gesehen haben. Insbesondere ist es notwendig, die im letzten Abschnitt diskutierten Prinzipien derart formal abzubilden, dass eine zumindest teilweise Automatisierung der semantischen Analyse möglich wird. Die Entwicklung solcher Formalismen ist Inhalt des Teilgebietes der Künstlichen Intelligenz, welches als Wissensrepräsentation bezeichnet wird. Hier werden Formalismen aus dem Bereich der diskreten Mathematik verwendet, um menschliches Wissen über den Zustand der Welt zu formalisieren und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, die menschliche Problemlösungskompetenz nachbilden können.
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Stuckenschmidt, H. (2009). Repräsentation von Bedeutung. In: Ontologien. Informatik im Fokus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-79333-5_2
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