Zusammenfassung
Die 12 Jahre Nationalsozialismus nehmen innerhalb der deutschen Geschichtsschreibung zu Recht eine Sonderstellung ein. Verglichen mit dem selbstpropagierten Anspruch, ein 1000-jähriges „Drittes Reich“ zu schaffen, waren die Nationalsozialisten zwar nur kurze Zeit an der Macht, sie veränderten in dieser Zeit jedoch die politische Situation in Deutschland und später in Europa so radikal und nachhaltig, dass bis heute eine abschließende „Historisierung“ bzw. Einordnung dieser Epoche in die Geschichte des 20. Jh. schwer fällt. Besonders die nach der Machtdurchsetzung und -entfaltung im 2. Weltkrieg eintretende radikale Dynamik von der Ausgrenzung zur Vernichtung bestimmter Bevölkerungsgruppen (Behinderte, Juden, „Zigeuner“) und die historische Einmaligkeit einer planmäßig durchgeführten, industriellen, millionenfachen Massenvernichtung macht eine „objektive“ Betrachtung der NS-Zeit unmöglich. Vielmehr ist diese untrennbar verbunden mit dem moralischen Appell, dass sich Auschwitz nicht wiederholen dürfe (Adorno 1966).
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Kuhlmann, C. (2012). Soziale Arbeit im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. In: Thole, W. (eds) Grundriss Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94311-4_3
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