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Kinderlosigkeit, Kindererziehung und Erwerbstätigkeitsmuster von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR und ihre Auswirkungen auf das Alterseinkommen

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Ein Leben ohne Kinder

Zusammenfassung

Die Debatte über den Zusammenhang zwischen Erwerbstätigkeit und Kinderlosigkeit von Frauen wird vor allem vor dem Hintergrund der demographischen Alterung und der damit in Verbindung stehenden Diskussion um die zukünftige Finanzierung der sozialen Sicherung geführt.

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Notes

  1. 1.

    Das Durchschnittseinkommen wird vom Statistischen Bundesamt errechnet und der Rentenversicherung mitgeteilt, die es ihren Berechnungen zu Grund legt.

  2. 2.

    Die Rente nach Mindesteinkommen wurde gewährt, wenn in mindestens 35 Jahren Beschäftigung nur 75 Prozent des durchschnittlichen Einkommens erreicht wurde. Empirisch kam diese Regelung vornehmlich Frauen zu Gute, obwohl sie geschlechtsneutral formuliert war.

  3. 3.

    Der aktuelle Rentenwert ist der Betrag, der einer monatlichen Altersrente eines Durchschnittsverdieners in der gesetzlichen Rentenversicherung entspricht. Seit dem 01.07.2010 betrug er 27,47 EUR für Rentenanwartschaften, die in den alten Bundesländern erworben wurden. Er wird jeweils zum 01.07. eines Jahres im Rahmen der Rentenanpassung neu bestimmt. Bei Zeiten, für die aufgrund einer Tätigkeit in den neuen Bundesländern oder der ehemaligen DDR Entgeltpunkte (Ost) ermittelt wurden, tritt anstelle des aktuellen Rentenwertes der aktuelle Rentenwert (Ost). Dieser beträgt seit dem 01.07.2010 24,13 EUR. Der aktuelle Rentenwert (Ost) steht zu dem aktuellen Rentenwert in dem Verhältnis, in dem die Nettolöhne und Gehälter in den neuen Bundesländern zu denen in den alten Bundesländern stehen.

  4. 4.

    In der Rentenversicherung der Angestellten waren weibliche Versicherte – mit Unterbrechungen, die sich aus dem bis 1957 fortgeltenden Besatzungsrecht ergaben (vgl. zu den Einzelheiten Klöpfer 1954: 340) – bis Ende 1967 berechtigt, sich aus Anlass ihrer Heirat den Arbeitnehmeranteil bestimmter Rentenversicherungsbeiträge erstatten zu lassen (§ 83 Angestelltenversicherungsgesetz in der bis zum 31.12.1967 geltenden Fassung – AVG). Im Rentenzugang des Jahres 2004 finden sich immerhin noch zwölf Prozent der Frauen mit Heiratserstattung, die von der Nachzahlung der Beiträge Gebrauch gemacht haben. Die Anzahl der Frauen, die insgesamt diese Regelung genutzt hat, lässt sich nicht quantifizieren.

  5. 5.

    Die gesetzliche Neuregelung trat zum 15.07.2009 in Kraft, wird aber rückwirkend angewendet, sodass berufsständig versicherte Mütter oder Väter nun ihre Kinder bei der Rentenversicherung für Kindererziehungszeiten melden können.

  6. 6.

    Dies gilt in der Regel dann, wenn über die Höhe der Anwartschaften bzw. den gesamten Biographieverlauf berichtet wird.

  7. 7.

    Zu den Versicherten der GRV zählen hier auch jene, für die zwar auf Grund vergangener Versicherungszeiten ein Rentenversicherungskonto eingerichtet wurde, die aber z. B. weil sie zum Erhebungszeitpunkt Hausfrauen oder Beamten sind, keine aktive Versicherungszeit aufweisen, so genannte passiv Versicherte (VDR 1998).

  8. 8.

    Ausgeschlossen wurden auch Personen, die als Aussiedler oder Spätaussiedler aus einem anderen Land als der DDR zuwanderten und in den Daten auf Grund der Anerkennung von Zeiten nach dem Fremdrentengesetz fiktive Rentenversicherungsverläufe haben.

  9. 9.

    Die durchschnittlichen Rentenzahlbeträge ausschließlich aus eigener Erwerbstätigkeit lägen in Westdeutschland zwischen 426 € (Frauen mit einem Kind) und 251 € (Frauen mit fünf und mehr Kindern). In Ostdeutschland betrüge dieser (hypothetische) Rentenzahlbetrag zwischen 595 € (Frauen mit einem Kind) und 436 € (Frauen mit fünf und mehr Kindern). Die Leistung der Grundsicherung im Alter kann mit circa 630 € als Vergleichswert angesetzt werden, die Höhe des tatsächlichen Anspruchs hängt vor allem von den Wohnkosten ab.

  10. 10.

    § 262 SGB VI regelt diese Aufwertung der Rente für Geringverdienerinnen für Zeiten vor 1992, die Rente nach Mindesteinkommen. Die eigenen vollwertigen Entgeltpunkte werden dann maximal um das 1,5-fache aufgewertet. In Tabelle 3 zeigt sich, dass sehr viele Frauen weniger als 75 Prozent des Durchschnittseinkommens verdient haben, denn die Durchschnitte aller Frauen mit einem oder mehr Kindern liegen in der Nähe dieses Wertes (durchschnittliche Lebenseinkommensposition von 0,75 oder geringer). Allerdings haben nicht viele Frauen in Westdeutschland 35 Jahre gearbeitet, die durchschnittliche Beschäftigungsdauer liegt deutlich unter diesem Wert.

  11. 11.

    Vgl. durchschnittliche Jahre der Erwerbstätigkeit in Tabelle 2

  12. 12.

    Die Erwerbstätigenquoten sind auf die Erwerbstätigkeit in den jeweiligen Phasen der Biographie bezogen. Sie werden für jedes Kalenderjahr berechnet. Unter Erwerbsbeteiligte werden Personen gezählt, die mindestens sechs Monate in einem Kalenderjahr erwerbstätig waren. Die Erwerbstätigenquote stellt das Verhältnis von allen Erwerbstätigen (sozialversicherungspflichtig Erwerbstätige, Beamte, Selbstständige) zur gesamten Population dar.

  13. 13.

    In den Abbildungen sind die monatlichen durchschnittlichen Entgeltpunkte, die sich für die Beschäftigten der einzelnen Gruppen ergeben auf Jahreswerte aufsummiert. Es werden pro Lebensjahr also die Monatsdurchschnitte auf einen Jahreswert aufsummiert.

  14. 14.

    Der Begriff Soziale Erwerbssituation (SES ) dient im Rahmen der AVID 1996 dazu, eine in Episoden gegliederte (Erwerbs-)Biographie zu beschreiben und einen (wahrscheinlichen) weiteren Verlauf bis zum 65. Lebensjahr simulieren zu können. Die Erwerbsbiographie einer Person der Stichprobe besteht nach Transformation in die SES-Zustände aus Zeitabschnitten, in denen die Person einen bestimmten Zustand hat. Dabei wurden folgende Zustände unterschieden: Ausbildung, Pflege, Haushalt, Kindererziehungszeit, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Altersrente, mithelfender Familienangehöriger, geringfügige Beschäftigung, Beamter, Selbstständiger, eingeschränkt Erwerbsfähiger und sozialversicherungspflichtig Beschäftigter.

  15. 15.

    Zu beachten ist an dieser Stelle noch, dass es in der DDR offiziell keine Arbeitslosigkeit gab. Dieser Zustand kann in den neuen Bundesländern folglich erst in Biographieabschnitten auftreten, die in die Zeit nach der Vereinigung fallen.

  16. 16.

    Kernstück der Rentenberechnung ist die Ermittlung von Entgeltpunkten für Beitragszeiten und beitragsfreie Zeiten. Die Summe der Entgeltpunkte wird dann um Zuschläge erhöht oder um Abschläge vermindert, die sich aus besonderen rentenrechtlichen Sachverhalten ergeben (z. B. Zuschläge für beitragsgeminderte Zeiten oder Ausgleichszahlungen, Zu- oder Abschläge aus einem Versorgungsausgleich oder Ehegattensplitting). Nachdem aus dem gesamten Versicherungsleben Entgeltpunkte ermittelt werden, wird die Summe aller Entgeltpunkte in persönliche Entgeltpunkte umgerechnet. Durch diese Umrechnung werden die Rentenabschläge bei einer vorzeitigen Inanspruchnahme gesteuert. Für einen persönlichen Entgeltpunkt erhält man die monatliche Rente, die ein Durchschnittsverdiener in einem Kalenderjahr erwirtschaftet hat. Im Jahre 2005 sind das 26,13 € in den alten und 22,97 € in den neuen Bundesländern.

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Stegmann, M., Mika, T. (2014). Kinderlosigkeit, Kindererziehung und Erwerbstätigkeitsmuster von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR und ihre Auswirkungen auf das Alterseinkommen. In: Konietzka, D., Kreyenfeld, M. (eds) Ein Leben ohne Kinder. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94149-3_8

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