Zusammenfassung
Neben der performativen Entstehung von Geschlechtsidentitäten taucht bereits in Gender Trouble noch eine weitere Geschichte der Vergeschlechtlichung auf, nämlich die der melancholischen Identifikation. Das Melancholie-Motiv wird jedoch in dem Buch im Übergang vom mittleren zum letzten Teil eigentümlich ‚auf der Strecke gelassen‘ – womöglich gar, wie Butler im obigen Zitat rückblickend einräumt „manisch überspielt“. In der Rezeption von Gender Trouble ist diese Thematik ebenfalls weitestgehend übersehen worden. Umso beharrlicher taucht das Thema der Melancholie und Trauer aber im weiteren Werk wieder auf und wird zum zentralen Deutungsmuster politischer und kultureller Machgefüge, sowie zum Vermittlungsmoment von gesellschaftlichen Normen und Subjektivität. Umso erstaunlicher ist, dass auch Interpretationen von Psyche der Macht zumeist die psychoanalytischen Motive umgehen und mit dem Fokus auf Butlers Machttheorie dabei stets nur die Hälfte ihrer Theorie des Subjekts in den Blick bekommen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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von Redecker, E. (2011). Melancholie. Das Innenleben der Macht. In: Zur Aktualität von Judith Butler. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93350-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93350-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16433-5
Online ISBN: 978-3-531-93350-4
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