Zusammenfassung
Etwa seit der Jahrtausendwende wurde in den Sozialen Diensten die Debatte um „Neue Steuerung“ vermehrt durch die Auseinandersetzung mit neuen Modellen „Wirkungsorientierter Steuerung“ abgelöst. Dabei gehen oftmals Wirkungsevaluation, Controllingverfahren sowie sozialpolitische und finanzielle Steuerung Sozialer Dienste Hand in Hand – jedoch keineswegs immer in koheränter und systematischer Art und Weise. Es ist auffällig, dass in diesem Zusammenspiel die explizite inhaltliche Bestimmung von Wirkungen zuweilen gegenüber wirkungsorientierten Steuerungsansätzen nachrangig ist und nicht selten in der Praxis konkrete Steuerungsinstrumente implementiert werden, noch bevor zu bestimmten Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit belastbare Ergebnisse der Wirkungsforschung vorliegen. Die notwendige Debatte um die fachlich-inhaltliche Fundierung von Wirkungen im Feld der Sozialen Arbeit sowie um Methoden wissenschaftlicher Wirkungsevaluation rückt demgegenüber erst in den letzten Jahren in den Blick (Otto u.a. 2007; Albus u.a. 2010). Wirkungsorientierte Steuerung steht in dem hier vertretenen Sinne begrifflich zunächst einmal für jene Verfahren, die dem eigenen Anspruch nach „wirkungsorientiert“ sein sollen und die den Anspruch erheben, zur Verbesserung, Entwicklung oder Überprüfung von Wirkungen im Rahmen des strategischen Managements beizutragen.
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Polutta, A. (2011). Wirkungsorientierte Steuerung sozialer Dienste. In: Dahme, HJ., Wohlfahrt, N. (eds) Handbuch Kommunale Sozialpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92874-6_28
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