Zusammenfassung
Viele Frauengruppen und Projekte setzten sich seit Mitte der 1970er Jahre gegen die tief verwurzelte Gewalt gegen Frauen ein, wie gegen Misshandlung, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch und Pornographie. Während sie sich lange gegen Gewalt gegen Frauen gerichtet hatten, transformierten sich diese Gruppen und Netzwerke in den 1990er Jahren zu einem großen Teil in Bewegungen gegen die Gewalt im Geschlechterverhältnis. Damit wurde die geschlechtsdualistische Vorstellung von Frauen als Opfern und von Männern als Tätern revidiert: Der Fokus lag weiterhin auf den Frauen und Mädchen, die Opfer der Gewalt wurden, aber es wurde auch z.B. der sexuelle Missbrauch von Jungen berücksichtigt. Ebenso wurde der Widerstand gegen Gewalt nicht mehr allein bei den Frauen gesucht, sondern es wurden Bündnisse mit den relevanten Institutionen und engagierten Männern z.B. in Politik, Polizei und Justiz eingegangen (vgl. 31.2.). Die Erkenntnisse von Geschlechterforschern zur Bedeutung von Gewalt im männlichen Lebenszusammenhang (vgl. 30.8.), wie dass sich die mehrheitlich von Männern ausgeübte Gewalt auch überwiegend gegen Männer selbst richtet, trugen dazu bei, die Perspektiven zu erweitern und zu differenzieren.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Lenz, I. (2010). Ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Gewalt. In: Lenz, I. (eds) Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92594-3_32
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17436-5
Online ISBN: 978-3-531-92594-3
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