Zusammenfassung
Die Soziologie stand von Anfang an vor der Herausforderung, klären zu müssen, ob und wie soziale Phänomene analysiert und erklärt werden können und in welcher Weise sie sich auf das individuelle bzw. soziale Handeln der Menschen auswirken. Die damit verbundene methodologische Grundfrage, wie man das Wechselverhältnis von Individuen und Gesellschaft zu bearbeiten habe, durchzieht die soziologische Theoriedebatte bis heute und hat in der Diskussion um Struktur-Handlungs-Verknüpfungen in den letzten Dekaden eine breite und vielschichtige Aufmerksamkeit gefunden. Allerdings kann man nicht verschweigen, dass die anfänglichen Lösungen des sogenannten Makro- Mikro-Makro-Problems, das uns die klassischen Autoren hinterlassen haben, jedenfalls aus heutiger Sicht, nicht durchweg befriedigen. Vielmehr sind die überkommenen Vorschläge vor allem dadurch geprägt, dass die klassischen Autoren zum einen mit unvollständigen, wenn nicht sogar untauglichen Handlungstheorien gearbeitet, zum anderen aber auch teilweise darauf verzichtet haben, jene komplexen Prozesse und Mechanismen zu erfassen, die einen Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Strukturen und dem Handeln der Akteure herzustellen erlauben. Entsprechend wollen wir dafür plädieren, die orthodoxe und noch heute relevante Fragestellung nach dem Wechselverhältnis von Handeln und Struktur unter veränderten Vorzeichen neu zu thematisieren. Wir werden dazu in diesem Kapitel die erforderlichen methodologischen Regeln und Verfahren und im darauffolgenden vierten Kapitel die Grundbausteine eines tauglichen Erklärungsarguments vorstellen.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Maurer, A., Schmid, M. (2010). Die Logik mehrstufiger Erklärungen. In: Erklärende Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92591-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92591-2_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14013-1
Online ISBN: 978-3-531-92591-2
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