Zusammenfassung
Reflexionen über die Beziehungen zwischen Menschen und Computern stehen vor einem offenen Horizont sich immer mehr beschleunigender technischer Entwicklungen. Da diese Entwicklungen kaum absehbar sind, geben sie Raum für vielfältige Spekulationen. Auf der einen Seite finden wir faszinierende und faszinierte Verheißungen neuer Möglichkeiten, die uns die Computertechnologie aktuell oder in Zukunft bieten soll: Die mit dem Buchdruck entstandene Gutenberg-Galaxis wird durch die Turing-Galaxis abgelöst, in der das digitale Universal-Medium Computer die ganze Welt simuliert (vgl. Grassmuck 1995). Auf der anderen Seite verweisen Skeptiker sowohl auf Grenzen, die technologisch auf absehbare Zeit nicht überwunden werden können, als auch auf bedrohliche Auswirkungen, welche der sich ausbreitende Umgang mit Computern mit sich bringen kann. Schlaglichter dieser Auseinandersetzungen finden häufig Eingang in die tägliche Berichterstattung. Dabei geht es neben dem Vergleich der Leistungen, die Menschen und Computer zu erbringen vermögen, um konkurrierende Deutungen der Mensch-Computer-Beziehungen bzw. der zwischenmenschlichen Kommunikation mittels Computern. Zwar hat der Schachcomputer „Deep Blue“ den Schachweltmeister Kasparow besiegt, aber was bedeutet die Überlegenheit der Maschine in solch einem sehr speziellen Feld? Der Test, den Alan Turing vor einigen Jahrzehnten kreiert hat, soll es ans Licht bringen: Können Computer menschliches Sprachverständnis und Dialogfähigkeiten simulieren? Bis heute sind sie noch weit davon entfernt, so auch im letzten der zur Klärung dieser Frage veranstalteten „Loebner-Wettbewerbe“ (vgl. Spiegel 19/1997). Allen Hoffnungen der Theorien künstlicher Intelligenz zum Trotz bleibt die Einzigartigkeit des menschlichen Bewußtseins gesichert.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Sutter, T. (2010). Medienkommunikation als Interaktion? Über den Aufklärungsbedarf eines spannungsreichen Problemfeldes. In: Medienanalyse und Medienkritik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92218-8_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92218-8_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16910-1
Online ISBN: 978-3-531-92218-8
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