Zusammenfassung
In der Diskursforschung haben einzelne Dateneinheiten den Status von Diskursdokumenten oder „Diskursfragmenten“ (Jäger 1999: 188ff). In einem solchen Dokument ist nicht notwendig nur ein einziger Diskurs, und dieser noch dazu vollständig repräsentiert. Diskursfragmente beinhalten kompatible Teilstücke von Diskursen. Um zu Aussagen über den oder die Diskurs(e) in einem diskursiven Feld zu gelangen, müssen die Ergebnisse der einzelnen Feinanalysen im Forschungsprozess aggregiert werden. Dabei handelt es sich um eine Konstruktionsleistung der ForscherInnen, die analog zur sozialwissenschaftlichen Typenbildung als abstrahierende Verallgemeinerung von den Besonderheiten des Einzelfalls begriffen werden kann (Kluge 1999; Kelle/Kluge 1999). Aus der methodischen Haltung der qualitativen Sozialforschung heraus kann vor einer Untersuchung nicht – auch nicht aus dem Vorwissen über unterschiedliche ‚Medienlager‘ oder Akteurskonstellationen heraus – empirisch begründet gewusst werden, wie viele unterschiedliche Diskurse in einem spezifischen Untersuchungsfeld vorfindbar sind und durch welche Deutungselemente oder Formationsregeln sie strukturiert werden.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Keller, R. (2011). Von der Feinanalyse zum Gesamtergebnis. In: Diskursforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92085-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92085-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17352-8
Online ISBN: 978-3-531-92085-6
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