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Zusammenfassung

Wir setzen vorläufig voraus, daß im Prinzip die Magie in den verschiedenen Gesellschaften von anderen Systemen sozialer Tatsachen hinreichend unterschieden gewesen ist. Trifft das zu, so sind wir zu der Annahme berechtigt, daß sie nicht nur eine abgehobene Klasse von Phänomenen darstellt, sondern auch eine klare Definition zuläßt. Diese Definition müssen wir nach eigenen Erwägungen aufstellen, denn wir können uns nicht damit begnügen, diejenigen Tatsachen magisch zu nennen, die von den Ausübenden oder Zuschauern der Magie so genannt worden sind. Ihre Gesichtspunkte waren subjektiv und deswegen nicht notwendig die der Wissenschaft. Eine Religion nennt die Überreste alter Kulte magisch, noch ehe man aufgehört hat, sie religiös zu praktizieren, eine Sichtweise, die sich sogar Gelehrten, wie beispielsweise dem hervorragenden Volkskundler Skeat aufgedrängt hat, der die alten agrarischen Riten der Malaien als magisch ansieht. Für uns dürfen magisch nur solche Sachverhalte heißen, die es für eine ganze Gesellschaft gewesen sind und die nicht bloß von einem Bruchteil der Gesellschaft so qualifiziert wurden. Freilich wissen wir auch, daß die Gesellschaften nicht immer ein ganz klares Bewußtsein von ihrer Magie gehabt haben und, wo sie es besaßen, es nur langsam erlangt haben. Wir rechnen also nicht damit, sofort die Elemente einer vollkommenen Definition aufzufinden, die nur das Resultat einer Untersuchung über die Beziehungen zwischen Magie und Religion sein kann.

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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Mauss, M. (2010). Definition der Magie. In: Soziologie und Anthropologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92064-1_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92064-1_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17002-2

  • Online ISBN: 978-3-531-92064-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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