Zusammenfassung
Eines der zentralen Ziele der TOSCA-Repeat-Studie ist es zu untersuchen, inwiefern die Neuordnung der gymnasialen Oberstufe zur Veränderung von Schulleistungen geführt hat. Dies macht es notwendig, andere potenzielle Ursachen für mögliche Veränderungen in den Schülerleistungen auszuschließen. In Kapitel 1 (vgl. Trautwein, Neumann, Nagy, Lüdtke & Maaz, in diesem Band) wurden bereits zwei potenziell relevante Faktoren angesprochen: mögliche Veränderungen in den Eingangsvoraussetzungen beim Eintritt in die gymnasiale Oberstufe sowie die Expansion des Gymnasiums, die dazu geführt hat, dass der Anteil an Abiturienten zwischen den Jahren 2002 und 2006 von 30,5 auf 33,7 Prozent anwuchs. In diesem Kapitel soll nun drei Faktoren vertiefte Aufmerksamkeit zukommen: den Schulbiografien, dem familiären Hintergrund sowie den kognitiven Grundfähigkeiten, die in beiden TOSCA-Kohorten erfasst wurden.
Im Folgenden sind Teile aus Maaz, Chang und Köller (2004) sowie Maaz, Gresch, Köller und Trautwein (2007) entnommen. Ferner möchten wir Th ilo Kleickmann für die hilfreichen kritischen Kommentare und Hinweise zu diesem Kapitel danken.
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Becker, M., Maaz, K., Neumann, M. (2010). Schulbiografien, familiärer Hintergrund und kognitive Eingangsvoraussetzungen im Kohortenvergleich. In: Trautwein, U., Neumann, M., Nagy, G., Lüdtke, O., Maaz, K. (eds) Schulleistungen von Abiturienten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92037-5_5
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