Zusammenfassung
Wer versucht, sich ein nüchternes Bild von der gegenwärtigen Lage der Weltwirtschaft und ihren Problemen zu verschaffen, wird sehr schnell auf den drastischen Entwicklungsunterschied zwischen armen und reichen Ländern stoßen. Die Weltwirtschaft ist seit ihrem Eintritt in die Epoche modernen wirtschaftlichen Wachstums (Kuznets 1973) von ungleicher Entwicklung geprägt gewesen. Aber nach zweihundert Jahren ungleicher Entwicklung hat der Abstand zwischen reichen und armen Ländern ein Ausmaß erreicht, das auch von gutwilligen Beobachtern als „unfair” und „nicht akzeptabel” hingestellt wird.1 Das Volkseinkommen pro Kopf ist in den USA, dem in Begriffen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung reichsten Land der Welt (nach Luxemburg, aber Luxemburg zählt hier nicht wegen seiner geringen Bevölkerungszahl) etwa siebzigmal so groß wie das Volkseinkommen in Äthiopien, einem Land am unteren Ende der Entwicklungsskala.2 Derartige Entwicklungsunterschiede bilden den idealen Nährboden für einen sich weltweit organisierenden Protest und wecken ernsthafte Zweifel an der Gerechtigkeit eines weltwirtschaftlichen Systems, das solche Einkommensunterschiede zulässt.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Berger, J. (2009). Warum sind einige Länder so viel reicher als andere? Zur institutionellen Erklärung von Entwicklungsunterschieden. In: Der diskrete Charme des Marktes. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91978-2_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91978-2_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15967-6
Online ISBN: 978-3-531-91978-2
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