Mit dem Ende des traditionalen Weltbildes verliert das Verständnis von Freiheit als Erlösungszustand, der den absoluten Kontrast zur Mühsal des Erdenlebens darstellt, seine Grundlage. Nimmt man „Freiheit als innergeschichtlichen Perspektivbegriff“ (Geschichtliche Grundbegriffe Band 2, 1975: 501) wird aus der Frage nach Freiheit die Frage nach den Bedingungen von Freiheit und Freiheit wird zu einem graduellen Konzept. Wenngleich man also das moderne Verständnis von Freiheit präzise als innergesellschaftlich und graduell realisierbar fassen kann, bleibt es doch ein philosophisch und historisch stark belastetes Konzept, das Konnotationen von Geistigkeit und Absolutheit mitführt, die nur schwer abzuschütteln sind. Ich vermeide aus diesem Grund den Begriff „Freiheit“ und spreche statt dessen von „Autonomiegewinnen“ (vgl. Vobruba 1997). Mit dieser Begriffswahl werden zwei Bezüge eingeführt. Der Bezug zu Bedingungen individueller Handlungsspielräume und der Bezug zu Vergleichskonstellationen. Damit ist der Zugang zum Thema in der soziologischen Perspektive der Beobachtung zweiter Ordnung bereits angelegt:
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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VOBRUBA, G. (2009). Autonomiegewinne in der Gesellschaft der Leute. In: DIE GESELLSCHAFT DER LEUTE. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91960-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91960-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16289-8
Online ISBN: 978-3-531-91960-7
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