Zusammenfassung
In der sozialwissenschaftlichen Diskussion wird zunehmend die Frage behandelt, wie sich die Verbreitung digitaler Medientechnologien auf die soziale Lebenswelt sowie die individuelle Existenzbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung auswirkt. Blickt man zurück, so wurde die Frage nach dem Für und Wieder von Technisierung und Medialisierung zumeist mit einer euphorischen Bejahung oder einer extremen Ablehnung beantwortet. In der öffentlichen Diskussion finden sich dementsprechend auch eine Vielzahl von Stimmen, die in der Verbreitung neuer Medien und Medientechnologien einen Verfalls- und Degenerationsprozess sehen (Nolda 2002, 40f.; Unger 2009, 109f.). Nach dem Kino, Comics und dem Fernsehen stehen heute besonders die so genannten neuen Medien im Verdacht, das soziale und kulturelle Leben zu deformieren und die individuelle Bewusstseinsbildung durch die Ausbildung einer medialen Scheinwelt zu unterlaufen. Weitgehend unstrittig ist in der wissenschaftlichen Diskussion hingegen, dass Neue Medien und softwarebasierte Umgebungen, sowohl in der Arbeitswelt als auch im Bereich der Freizeit, zu einem integralen Bestandteil unseres alltäglichen Handelns werden. Vor diesem Hintergrund wird es immer schwerer sie bei der Untersuchung gesellschaftlicher Strukturen und des Sozialraums auszublenden.
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Unger, A. (2010). Virtuelle Räume und die Hybridisierung der Alltagswelt. In: Grell, P., Marotzki, W., Schelhowe, H. (eds) Neue digitale Kultur- und Bildungsräume. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91917-1_7
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