Auszug
„Corporate Social Responsibility“, das heißt die „soziale Verantwortung von Unternehmen“, ist in der wirtschafts- und unternehmensethischen Diskussion, aber auch in Praxis- und Politikzusammenhängen zu einem vielfach verwendeten und diskutierten Begriff geworden. Grundlegend ist bei CSR die Vorstellung, dass Unternehmen und Firmen neben dem ökonomischen Erfolg auch für soziale und ökologische Belange innerhalb und außerhalb des Unternehmens Verantwortung tragen — „inklusive derjenigen sozialen und ökologischen Stakeholder, die die Aktivitäten der unternehmerischen Entität beeinflussen oder von ihnen beeinflusst werden“ (Freemantle/Rockney 2004: 226; Übersetzung GU). Was jedoch genau unter CSR zu verstehen ist, hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab: je nach Akteur (vgl. z. B. Suchanek/Lin-Hi 2008: 69) und auch je nach wirtschaftspolitischem, gesellschaftspolitischem, rechtlichem und kulturellem Kontext. Die Frage, wie CSR und Finanzmärkte dabei zusammenhängen, wurde bis jetzt eher am Rande thematisiert (Schäfer 2008: 251).1
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Ulshöfer, G. (2009). Corporate Social Responsibility auf den Finanzmärkten: Ebenen der Verantwortung. In: Ulshöfer, G., Bonnet, G. (eds) Corporate Social Responsibility auf dem Finanzmarkt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91792-4_2
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